(ots) - Der tägliche Überlebenskampf der Kinder und ihrer
Familien sowie das Ausmaß an Gewalt gegenüber Mädchen und Jungen
stehen im Zentrum des Berichtes "Kinder im Kreuzfeuer" (Childhood
Under Fire), den die internationale Kinderrechtsorganisation Save the
Children heute veröffentlicht. Zwei Millionen Mädchen und Jungen sind
in den zwei Jahren nach Ausbruch des Konflikts in Syrien zu
unschuldigen Opfern geworden.
Der Bericht zeigt die direkten Auswirkungen des bewaffneten
Konflikts auf Kinder: Jungen werden als Kuriere oder menschliche
Schutzschilde missbraucht, Mädchen werden zum Schutz vor sexueller
Gewalt zwangsverheiratet. Kinder sind durch die zerstörte
Infrastruktur immer stärker von Mangelernährung bedroht, die Mädchen
und Jungen können nicht mehr zur Schule gehen und durch mangelhafte
Hygienebedingungen sowie fehlende medizinische Versorgung ist ihre
Gesundheit gefährdet. Über 80.000 Menschen, darunter viele Kinder
sind obdachlos. Sie suchen in Ställen, Höhlen oder Parks
vorübergehende Unterkunft. Insgesamt sind drei Millionen Menschen in
Syrien auf der Flucht, über 1 Millionen syrische Flüchtlinge leben in
den Nachbarländern.
Auszüge aus dem Bericht:
- "Was ich der Welt sagen möchte? Der Krieg in Syrien soll
aufhören, damit wir in unser Land zurück können." Nidal, sechs
Jahre
- "Ich möchte der Welt von der Lage in Syrien erzählen... Es gibt
kein Heizöl mehr, keinen Strom, kein Essen. So ist die Lage. Was
es gibt sind Bombardierungen, Explosionen, Schüsse... Gewalt und
Tod." Safa
- "Am schwierigsten war es, in Syrien genug zu essen zu finden.
Sogar die Wassertanks wurden bombardiert, damit den Menschen das
Wasser ausgeht. Wir sind bei-nah verhungert. Während des
Konflikts gab es in unserer Stadt überhaupt kein Brot mehr..."
Faris, Vater von sechs Kindern
"Für Millionen Mädchen und Jungen ist eine unbeschwerte,
unschuldige Kindheit von der grausamen Realität des Krieges und dem
täglichen Überlebenskampf zerstört worden", sagt Kathrin Wieland,
Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland. "Viele Kinder
leiden unter den harten Bedingungen. Sie wissen nicht, ob sie
ausreichend Essen bekommen, sie werden nicht mehr medizinisch
versorgt, wenn sie verletzt oder krank sind. Mit dem Zusammenbruch
der Gesellschaft sind Hunger, Obdachlosigkeit und Angst zu ständigen
Begleitern dieser Kinder geworden. Wir können nicht länger zusehen -
das Leben zu vieler Mädchen und Jungen steht auf dem Spiel."
Jeden Monat werden mehr als 5.000 Menschen getötet. Über 70.000
Menschen haben bereits ihr Leben verloren. Die erstmals im Save the
Children Report veröffentlichte Studie der Bahçesehir-Universität
(Türkei) zeigt, wie direkt Kinder von den Auseinandersetzungen
betroffen sind. Eins von drei Kindern gibt an, misshandelt oder
beschossen worden zu sein. Drei von vier befragten Mädchen und Jungen
haben einen Angehörigen verloren.
"Der bewaffnete Konflikt muss so schnell wie möglich beendet und
humanitären Hilfsorganisationen muss ein ungehinderter Zugang in alle
Regionen Syriens gewährt werden. Die zugesagten Mittel für humanitäre
Hilfe müssen umgehend bereitgestellt und schnell und unbürokratisch
verteilt werden. Die Staatengemeinschaft darf die Kinder und ihre
Familien in Syrien nicht allein lassen und muss die Anstrengungen für
eine Beendigung des Konfliktes deutlich verstärken", fordert Kathrin
Wieland.
Save the Children ist in Syrien, im Libanon, in Jordanien und im
Irak aktiv. Schon seit Sommer 2011 unterstützt die
Kinderrechtsorganisation syrische Flüchtlingskinder und ihre
Familien.
Pressegespräch zum Report "Kinder im Kreuzfeuer":
Termin: 13. März 2013, um 14:30 Uhr
Ort: Tagungszentrum der Bundespressekonferenz, Raum 01/07,
Schiffbauerdamm 40 / Ecke Reinhardtstr. 55, 10117 Berlin
Als Gesprächspartner stehen Ihnen zur Verfügung:
Tom Koenigs(MdB, Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und
humanitäre Hilfe)
Thomas Heilmann (Vorstandsvorsitzender von Save the Children
Deutschland e.V.)
Kathrin Wieland (Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland
e.V.)
Zum Pressegespräch wird es ein Statement des Herrn Außenministers
Guido Westerwelle geben.
Informationen & Zusatzmaterial:
Report (englisch) zum Download: http://ots.de/vj3EZ
Auszüge (deutsch) aus dem Report zum Download: http://ots.de/5P7N7
Bilder & Schnittmaterial zum Download:
http://storycentral.savethechildren.org.uk/?c=16292&k=543dfa2067
(Bild)
http://storycentral.savethechildren.org.uk/?c=16614&k=db070d6bf1
(Film)
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Claudia Kepp
Charlottenstraße 16
10117 Berlin
Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 - 28
Mobil: +49 170 7858935
Fax: +49 (30) 27 59 59 79 - 9
Mail: presse(at)savethechildren.de
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