(ots) - Die Gefahr der Anonymität
Immer mehr Kinder und Jugendliche sind im Internet unterwegs.
Allein in Deutschland geben 96 Prozent der Jugendlichen an, täglich
online zu sein. Sie nutzen das Netz hauptsächlich zur Kommunikation.
Was Eltern oft belächeln, gehört für sie zum Alltag. Denn in Chats
und virtuellen Netzwerken agieren sie wie im wahren Leben auf dem
Pausenhof.
Doch hier liegt die Gefahr. Die Distanz im Internet verleitet zu
Bemerkungen, die Kindern im direkten Gespräch nicht so einfach über
die Lippen gehen würden. Aber mit einem Klick haben sie den
Klassenkameraden schnell beleidigt. Die Zahl der Mobbingopfer im Netz
wächst rasant, vor allem, weil sich Kinder der Reichweite ihrer
Aussagen nicht bewusst sind. Dabei vergisst das Internet nie.
Auch von Fremden droht Gefahr. Längst nutzen Pädophile die
Anonymität im Netz, um sich unerkannt ihren Opfern zu nähern. Rund
zwölf Prozent der Kinder haben nach eigenen Angaben schon negative
Erfahrungen im Internet gemacht. Die Dunkelziffer dürfte größer sein.
Hier sind Eltern und Lehrer gefragt. Sie müssen ihre Sozialkompetenz
im Mediengebrauch stärken, um mit dem Nachwuchs auf Augenhöhe die
Risiken zu besprechen. Zudem sollte der Unterricht Schüler aufklären,
um sie nicht nur vor sich selbst, sondern auch vor anderen zu
schützen. Denn das Internet ist keine bunte Spielwiese, sondern harte
Realität. In der gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Sarah Engel
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