(ots) - Der Telekommunikationssektor wird den Netzausbau
bis 2015 stark vorantreiben. Rund ein Viertel ihrer Umsätze wollen
deutsche Telekommunikationsunternehmen in die Infrastruktur
investieren. Den aufwändigen Ausbau der Hochgeschwindigkeitsnetze
rentabel zu finanzieren wird aber immer schwieriger. Gerade regionale
Anbieter wollen deswegen ihre Kosten durch Kooperationen mit
Energieversorgern senken. Das sind Ergebnisse der Studie
"Branchenkompass 2013 Telekommunikation" von Steria Mummert
Consulting.
Die Kunden machen Druck: Die Nachfrage nach großen Bandbreiten
steigt durch den zunehmenden Konsum von Videos über das Internet, die
Verwendung datenintensiver Apps und den Siegeszug des Cloud
Computing. Die großen Mobilfunkunternehmen stellen deswegen ihre
UMTS- und HSPA-Netze auf die leistungsfähigere LTE-Technologie um.
Auch Festnetze mit hohen Datenraten, wie Glasfaser, VDSL und das vom
klassischen Kabelfernsehen bekannte Koaxialnetz, sollen weiter
wachsen.
"Die Investitionen in den Netzausbau sind für die
Telekommunikationsunternehmen unausweichlich, denn hohe Datenraten
für den Endkunden sind der entscheidende Erfolgsfaktor in der
Branche. Wer die nicht liefern kann, wird untergehen", sagt Reinhold
Weber , Telekommunikationsexperte bei Steria Mummert Consulting.
Gleichzeitig wird es für die Netzbetreiber aber immer schwieriger,
die hohen Ausgaben für den Ausbau wieder hereinzubekommen. "Die
Kunden sehen einen zuverlässigen Internetanschluss mit
Ãœbertragungsraten auf dem jeweils aktuellen Stand der Technik als
Selbstverständlichkeit an. Deswegen sind sie in der Regel nicht
bereit, mehr dafür zu bezahlen, wenn sich die Technik und die
Datenraten verbessern."
Dieser Herausforderung begegnen die Netzbetreiber mit
unterschiedlichen Strategien, insbesondere durch brancheninterne und
branchenübergreifende Kooperationen. Um die Einnahmenseite zu
verbessern, vertreiben einige Festnetz- und Mobilfunkanbieter zum
Beispiel ihre Produkte gemeinsam unter der Marke eines Partners. Um
auf der Ausgabenseite Kosten zu sparen, wollen vor allem regionale
Telekommunikationsunternehmen die Zusammenarbeit mit Energie- und
Wasserversorgern weiter verstärken. Sie können ihren Netzausbau
günstiger vorantreiben, indem sie systematisch die vorhandenen
Trassen der Versorgungsunternehmen mitbenutzen.
"Das Einsparpotenzial durch die Zusammenarbeit beim
Infrastrukturausbau ist erheblich", sagt Reinhold Weber von Steria
Mummert Consulting. "Und bislang werden diese Möglichkeiten in
Deutschland noch nicht flächendeckend genutzt. Deswegen sind
Kooperationen mit Versorgungsunternehmen auf absehbare Zeit der beste
Weg, die Kosten beim Netzausbau im Griff zu behalten."
Hintergrund
Für die Studie "Branchenkompass 2013 Telekommunikation" führte das
F.A.Z.-Institut im Auftrag von Steria Mummert Consulting qualitative
Interviews mit Führungskräften ausgewählter Unternehmen der
Telekommunikationsbranche. Als Auswahlkriterien dienten die
Unternehmensgröße sowie eine gewisse Streuung im Hinblick auf die
Gewichtung der Segmente Mobilfunk, regionale Anbieter und
Kabelnetzbetreiber. Die Gespräche waren leitfadengestützt und wurden
persönlich zwischen September und Dezember 2012 geführt.
Diese Presseinformation finden Sie auch online:
http://bit.ly/16u0SQC
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