(ots) - Die Zahl der deutschen Kriegstoten, die der
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge seit 1992 exhumiert und auf
zentrale Friedhöfe überführt hat, ist im vergangenen Jahr über die
Dreiviertelmillionen-Marke geklettert. 759 110 Mal haben seine
Mitarbeiter und deren Helfer bisher Gräber vor allem in Osteuropa
geöffnet und die Toten geborgen. Allein im vergangenen Jahr waren es
42 271. Das geht aus der Arbeitsbilanz für 2012 hervor, die der
Volksbund Mitte März vorgelegt hat.
"Die ungeheuer große Zahl darf nicht den Blick auf das Individuum
verstellen. Wir müssen uns stets bewusst machen, dass sich in jedem
einzelnen Fall ein individuelles Schicksal mit dem Fund der Gebeine
verbindet. Erst dann wird die Tragik und Bedeutung dieser Arbeit
spürbar", sagt Rainer Ruff, Generalsekretär des Volksbundes.
Etwa 30 Prozent der Toten konnten identifiziert werden. Damit
erhielten fast 70 Jahre nach Kriegsende tausende Familien endlich
Gewissheit über das Schicksal und die Grabstätte ihres gefallenen
oder vermissten Angehörigen.
Ãœber 35 000 Anfragen nach Grablagen hat der Volksbund im
vergangenen Jahr bearbeitet. Hinzu kommen rund 26 000 Seitenaufrufe
pro Monat, die der Volksbund auf seiner Internet-Plattform
"Gräbersuche online" zählt. Dort hat er Angaben zu den Gräbern von
mehr als 4,9 Millionen Kriegstoten beider Weltkriege veröffentlicht,
die für jeden zugänglich sind (www.volksbund.de).
Auch eine weitere Zahl belegt, dass die Pflege der Kriegsgräber
nach wie vor für viele Familien eine große Bedeutung hat: Rund 9 500
Mal wurden im vergangenen Jahr Fotos von Gräbern angefordert oder
Grabschmuckaufträge erteilt.
Die Zahl der Jugendlichen, die sich in den Workcamps des
Volksbundes engagierten oder an Projektwochen in den
Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten teilnahmen, lag 2012 bei über
15 000.
Der Volksbund ist im Auftrag der Bundesregierung tätig und pflegt
derzeit 832 Kriegsgräberstätten mit 2,5 Millionen Toten in 45
Staaten. Mit seiner schulischen und außerschulischen Jugendarbeit
verfolgt er friedenspädagogische Ziele.
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