PresseKat - Krankenstand 2012: Städte im Ruhrgebiet mit den höchsten Fehlzeiten

Krankenstand 2012: Städte im Ruhrgebiet mit den höchsten Fehlzeiten

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(ots) - Die Gelsenkirchener Arbeitnehmer waren im Jahr 2012
durchschnittlich 23,5 Tage im Jahr krankgeschrieben und liegen damit
an der Spitze aller deutschen Großstädte. Das ergab eine Analyse des
Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), die gravierende
Unterschiede bei den Fehlzeiten der Arbeitnehmer in den 50 größten
deutschen Städten zeigte. Die geringsten Fehltage haben danach
Dresdner Beschäftigte. Der Beruf hat einen großen Einfluss darauf,
wie oft und wie lange Arbeitnehmer krank sind. "Setzt sich die
Belegschaft mehr aus Akademikern zusammen, die dann auch noch
insbesondere in den Branchen Dienstleistungen, Banken und
Versicherungen tätig sind, sind die Ausfallzeiten deutlich geringer",
so Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO.

Bei den AOK-versicherten Arbeitnehmern hat der Krankenstand im
Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen und liegt nunmehr bei
4,9 Prozent. Insbesondere psychische Erkrankungen sind weiterhin auf
dem Vormarsch. Die von ihnen verursachten Ausfalltage sind seit 1994
um 120 Prozent angestiegen und sind mit langen Ausfallzeiten
verbunden: Diese dauern mit 24,9 Tagen je Fall mehr als doppelt so
lange wie der Durchschnitt aller Erkrankungen mit 11,8 Tagen je Fall.

In klassischen Industriestädten wie Gelsenkirchen oder Bochum
lassen sich deutlich mehr Fehlzeiten beobachten als in Städten mit
einem höheren Anteil von Beschäftigten im Dienstleistungssektor.
Unter den deutschen Großstädten mit den meisten Fehlzeiten befinden
sich deshalb viele Kommunen aus Nordrhein-Westfalen. Die Hauptstadt
Berlin liegt mit 18,8 Tagen im oberen Mittelfeld. Dresden schneidet
beim Städteranking mit 13,8 Tagen am besten ab.

Das ist kaum verwunderlich, denn Faktoren wie Alter, Geschlecht
und Beruf üben einen ebenso großen Einfluss auf die
Krankheitshäufigkeit und -länge aus wie die Krankheitsart selbst. So




haben Berufe mit hohen körperlichen Arbeitsbelastungen,
beispielsweise in der Ver- und Entsorgung, in der industriellen
Gießerei aber auch Bus- und Straßenbahnfahrer oder Altenpfleger
deutlich höhere Ausfallzeiten. "In Berufen mit hoher körperlicher
Arbeitsbelastung und zahlreichen Arbeitsunfällen gibt es mehr
krankheitsbedingte Fehltage. Deshalb sind Arbeiter stärker betroffen
als Dienstleister im Büro", so Helmut Schröder.

Die meisten der insgesamt 153 Millionen Krankheitstage 2012
entfielen auf die Gruppe der Muskel- und Skeletterkrankungen (22,9
Prozent), gefolgt von akuten Verletzungen (11,8 Prozent),
Atemwegserkrankungen (11,4 Prozent) und psychischen Erkrankungen
(10,1 Prozent). Nachvollziehbare Unterschiede zwischen den Städten
zeigen sich insbesondere bei den Muskel- und Skeletterkrankungen
sowie den psychischen Erkrankungen: In Gelsenkirchen entfallen mehr
als ein Viertel (25,5 Prozent) der Arbeitsunfähigkeitstage auf
Muskel- und Skeletterkrankungen, in Dresden nicht einmal ein Fünftel
(18,5 Prozent). Dagegen sind die Arbeitnehmer in Dresden (13,4
Prozent) häufiger als in Gelsenkirchen (10,8 Prozent) wegen
psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig. Gleichwohl Hamburg einen
mittleren Platz im Fehlzeiten-Ranking aufweist, belegt die Hansestadt
den Spitzenplatz bei den psychischen Erkrankungen: Jeder siebte
Fehltag der Beschäftigten (14,1 Prozent) wird durch eine psychische
Krankheit begründet. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 10,1 Prozent.

"Diese Ergebnisse machen deutlich, welchen spezifischen
Krankheitsrisiken die Beschäftigten mit ihren jeweiligen Lebens- und
Arbeitsbedingungen in den Städten ausgesetzt sind.
Präventionsangebote sollten deshalb immer speziell auf die
Ausgangssituation der Menschen bezogen werden", so Schröder.

Der Analyse des WIdO liegen die Daten von 11 Millionen
AOK-versicherten Arbeitnehmern zugrunde, die 2012 in mehr als 1,3
Millionen Betrieben beschäftigt waren.

Mehr Informationen sowie Graphiken auf www.wido.de.



Pressekontakt:
Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
Christine Göpner-Reinecke
Tel.: 030/3 46 46-2011
E-Mail: christine.goepner-reinecke(at)wido.bv.aok.de


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Datum: 15.03.2013 - 12:26 Uhr
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