(ots) - Falsch, und doch richtig
Die Beteiligung zyprischer Bankkunden an der Rettung des Landes
ist ein falscher Schritt, der in die richtige Richtung geht: Er ist
gut, weil der "Zypern- Soli" mit 9,9 Prozent auf Guthaben von mehr
als 100 000 Euro diejenigen stärker trifft, die es sich leisten
können. Schlecht, weil unter dieser Grenze Kleinsparer mit 6,75
Prozent geschröpft werden.
Es ist verständlich, wenn sich jetzt unter den Zyprern eine Welle
der Wut darüber aufbaut, dass sie für die Entschuldung ihres Landes
zur Kasse gebeten werden. Für die Verflechtung ihres heimischen,
aufgeblähten Bankensystems mit dem Finanzkomplex der Griechen können
sie nichts. Und sie können zu Recht fragen, warum Griechen,
Portugiesen und Iren ohne eigene Beteiligung für die Hilfe
davongekommen sind. Zudem: Eigentlich ist Erspartes bis zu 100 000
Euro in der EU auch dann gesetzlich geschützt, wenn Banken in
Schieflage geraten. Dieses Gesetz hat Brüssel kalt lächelnd
ausgehebelt.
Andererseits können etwa deutsche Steuerzahler aufatmen. Wer als
Steinreicher sein, womöglich unrechtmäßiges, Geld auf Zypern parkt
oder wäscht, kommt nicht ungeschoren davon. Dies entlastet das
steuerfinanzierte europäische Hilfspaket für Zypern, welches nicht
genug gegen Geldwäsche tut. Noch besser wäre es, ausländische Kunden
zyprischer Banken weitaus stärker als mit 9,9 Prozent zu schröpfen.
Der zyprische Kleinsparer würde so entlastet.
Fabian Löhe
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