(ots) - Vieles spricht dafür, dass im Falle des
abgelehnten Rettungspakets für Zypern noch einmal abgestimmt wird.
Denn ohne Hilfskredite steuert die Insel geradewegs in die Pleite,
deren Folgen für die Menschen noch gravierender wären.
Was Gegenstand eines zweiten Votums wäre, steht auf einem anderen
Blatt. Die Eurozone besteht weiter auf einen zyprischen Eigenbeitrag
von 5,8 Milliarden Euro. Einerseits sollen den eigenen Steuerzahlern
nicht mehr als zehn Milliarden Euro aufgebürdet werden, andererseits
sinkt mit jeder Erhöhung des Kreditrahmens die Chance, dass Zypern je
von seinen Schulden herunterkommt. An letzterem hängt nicht zuletzt
die weitere Beteiligung des Internationalen Währungsfonds.
Aber wie lange können die Eurostaaten den Druck aufrecht erhalten
- zumal sie sich mit der falschen Entscheidung, Kleinsparer zu
belangen, selbst angreifbar gemacht haben? Zypern kann nicht nur auf
die Ansteckungsgefahr verweisen, wenn es fallengelassen würde,
sondern auch drohen, sich alternativ von Russland aushalten zu
lassen, was Europa nicht recht sein kann. Die Ansage der Europäischen
Zentralbank, trotz gesunkener Aussicht auf ein Rettungspaket Zyperns
Banken vorerst am Leben zu erhalten, spricht Bände. Nun beginnt die
nächste Verhandlungsrunde.
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