(ots) - Zum Tag des Wassers am 22. März fordert der NABU
mehr Einsatz für die Wiederherstellung lebendiger Flüsse in
Deutschland. "Der von der Wasserrahmenrichtlinie geforderte gute
Zustand für alle Flüsse in Deutschland bis 2015 ist in weiter Ferne.
Umso wichtiger sind nun vehemente Anstrengungen der Politik, um diese
Zielsetzungen nicht vollends aus den Augen zu verlieren", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Dem Bund als Eigentümer aller als Bundeswasserstraßen eingestuften
Flüsse kommt nach Ansicht des NABU bei dieser Aufgabe eine besondere
Vorbildrolle zu. So müssten im Zuge der laufenden Wasserstraßenreform
alle Bundeswasserstraßen auf ihre volkwirtschaftliche Effizienz und
ihre Umweltverträglichkeit getestet werden. So sei zu prüfen, ob alle
ineffizienten Bundeswasserstraßen bis 2015 aus der Nutzung genommen
werden können. "Die Renaturierung dieser Flüsse könnte dann über ein
neu zu schaffendes Bundesprogramm 'Blaues Band' erfolgen, das in der
Zuständigkeit der Bundeswasserstraßenverwaltung in Zusammenarbeit mit
den Naturschutzbehörden und Umweltverbänden umgesetzt wird",
erläuterte Tschimpke die Vorstellungen des NABU für eine
zukunftsorientierte Flusspolitik.
Nach Angaben des Bundesumweltministeriums hatten bis 2009 nur rund
zehn Prozent der Gewässer in Deutschland einen guten ökologischen
Zustand erreicht. In jenem Jahr wurden auch die Bewirtschaftungspläne
veröffentlicht, in denen Konzepte und Maßnahmen für die Ziele bis
2015 festgeschrieben sind. "Selbst wenn diese Pläne umfassend
umgesetzt werden, erreicht bis dahin trotzdem nicht einmal jedes
fünfte Gewässer den geforderten guten Zustand", bilanziert
NABU-Naturschutzexperte Till Hopf. Hauptprobleme seien immer noch der
diffuse Eintrag von Nährstoffen, z.B. aus der Landwirtschaft, sowie
die Veränderung der Gewässerstruktur durch Begradigung,
Uferbefestigungen und Wehre. Hier gebe es bundesweiten
Handlungsbedarf.
Wie eine Flussrenaturierung praktisch funktionieren kann zeigt der
NABU in Europas größtem Renaturierungsprojekt "Untere Havel". Auf
einer Strecke von 90 Kilometern schließt der NABU mit Unterstützung
des Bundesamtes für Naturschutz Altarme an, baut Uferbefestigungen
zurück, aktiviert Flutrinnen und begründet neuen Ufer- und Auenwald.
Zudem sollen Deichabschnitte zurückgebaut und dem Fluss wieder mehr
Raum gegeben werden, was sich auch positiv auf den Hochwasserschutz
auswirkt.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU
Pressekontakt:
Till Hopf, NABU-Experte für Naturschutz, Tel.: 030-284984-1618;
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Rocco Buchta, Leiter des NABU-Havelprojektes, Tel.: 03385-499000;
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