(ots) - Zur heutigen Bundestagsanhörung zur Umsetzung der
UN-Behindertenrechtskonvention im Bildungsbereich in Deutschland
erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer:
Es wird viel über ein inklusives Bildungssystem in Deutschland
gesprochen und zu wenig getan. Dabei steht längst fest, dass der
Handlungsdruck groß ist.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass behinderte Kinder nach
wie vor zu oft vom regulären Schulunterricht ausgeschlossen bleiben.
Nur 25 Prozent der behinderten Kinder können aktuell eine Regelschule
besuchen. Das ist zwar ein Zuwachs in den letzten vier Jahren, bleibt
jedoch auf niedrigem Niveau.
Zugleich zeigt die Entwicklung der letzten Jahre: Die
Zuweisungsraten in Förderschulen verharren in Deutschland weiter auf
hohem Niveau. Denn weil die Zahl der Schüler mit Förderbedarf
insgesamt immer weiter an steigt, führen höhere Integrationszahlen
nicht automatisch zu sinkenden Förderschulbesuchsquoten. Dies ist
vier Jahre nach Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention ein
verheerendes Signal. Schuld sind insbesondere ein bundesweit
unabgestimmtes Vorgehen bei der Umsetzung der Konvention sowie
ausbleibende Grundsatzentscheidungen in vielen Ländern. Insbesondere
die ungeklärte Frage, wie Ressourcen für das inklusive Lernen von
Sonderschulen an reguläre Schulen planvoll umzuschichten sind,
braucht eine Antwort. Damit der gemeinsame Unterricht von Schülern
mit und ohne Behinderung spürbar vorankommt, müssen die
Bildungspolitiker aus Bund und Ländern endlich an einen gemeinsamen
Tisch und verbindliche Beschlüsse fassen. Denn Lippenbekenntnisse
allein reichen nicht.
V.i.S.d.P.: Benedikt Dederichs
Pressekontakt:
Kontakt:
Benedikt Dederichs
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle(at)sovd.de