Die Bodenanalyse ist abgeschlossen, dieÜberlaufschwelle fertig. Nacharbeiten erfolgen an der neuen Fährschneise. Fährverkehr beginnt pünktlich am Palmsonntag.
(firmenpresse) - Von Winterschlaf konnte am Bauprojekt Flutmulde Rees allerdings gar keine Rede sein. So wurde jetzt die Analyse des Bodens abgeschlos-sen. Auf den 20 Baufeldern wurden in 7 bis 10 Metern Tiefe insgesamt über 4.600 Proben gezogen. Ein Fachlabor aus Mühlheim a. d. Ruhr war mit der geologischen und chemischen Untersuchung des Erdreichs beauftragt. Das Ergebnis: "In großen Bereichen hat der Sand eine Gü-te, dass man ihn auf Kinderspielplätzen einsetzen könnte", lautet die positive Bilanz von Dietmar Abel, Projektleiter vom Wasser-und Schiff-fahrtsamt Duisburg-Rhein (WSA). "Wir fanden keine wie auch immer gearteten Altlasten und Schadstoffe", ergänzt Bauleiter Peter Kleine (WSA). Darüber freut er sich umso mehr, da bei der Bodenanalytik in Naturschutzgebieten viel niedrigere Grenzwerte gelten als anderswo.
Neues gibt"s auch zum Fährverkehr zwischen Rees und Reeser-schanz. Hier wird bautechnisch nochmals nachgelegt, da in der neuen Fährschneise "ungünstige Strömungsbedingungen, konkret Turbulen-zen, festgestellt wurden", so Dietmar Abel. Natursteine werden einge-baut, damit sich die Fähre in ruhigem Wasser bewegt. Keine Sorge, das beeinträchtigt nicht den Fahrplan der Fähre. Die Arbeiten sind ab-geschlossen, wenn die Saison pünktlich am Palmsonntag, 24. März, beginnt.
Auch das Ausheben der Sohle geht voran. Rund 70 Prozent der sateli-tengestützten Nassbaggerarbeiten in Richtung Obermörmter sind be-wältigt. Insgesamt werden bei Bauabschluss zwei Millionen Kubikmeter Sand ausgehoben worden sein. Wie geplant, ist die Überlaufschwelle der Flutmulde bereits fertig. 370 Meter lang und mit Betonblockmatten belegt, hat sie eine wichtige Funktion. Sie vermeidet das Absinken des Wasserspiegels im Hauptstrom des Rheins unterhalb Mittelwasser. Hierfür liegt die Höhe für den Überlauf der Schwelle am Pegel Rees bei 422 Zentimeter. Zudem können über die Schwelle landwirtschaftli-che Geräte und Rinder auf die zukünftige Halbinsel gelangen.
Der Landschaftsbau wächst üppig. In den Flachwasserzonen werden nochmals 3.000 Quadratmeter Röhrichtmatten verlegt und 35.000 Pflanzen in die Erde gebracht. Insgesamt werden bei Bauabschluss im Flachwasser, am Ufer und an den Böschungen über 20.000 Quadrat-meter Fläche kultiviert sein. Die im vergangenen Jahr begonnenen Ausgleichspflanzungen haben den Winter gut überstanden.
Ein kurzer Ausblick: Obwohl der Bau der Flutmulde noch gut zwei Jah-re dauert, wurde bereits jetzt eine Gruppe zur Umsetzung des zukünf-tigen Pflege- und Unterhaltungsplanes gebildet. Dieser gibt sozusagen die Spielregeln an der Flutmulde nach Abzug der Bagger vor. Da wird beispielsweise die Pflege der Anpflanzungen festgelegt, die Mähinter-valle auf den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen, um die Brut der Vögel nicht zu stören. Des Weiteren wird die Besiedelungsdichte an der Sohle untersucht und bewertet. Alle zuständigen Behörden sit-zen mit im Boot. "Wir schauen uns genau an, wie sich das entwickelt", sagt Projektleiter Dieter Abel. "Wir bleiben am Fluss."
Und alles ist bestens im Fluss: Die EU hat jetzt die Flutmulde Rees als nennenswertes Projekt an Bundeswasserstraßen eingestuft. Weil es zukunftsfähig und nachhaltig ist. Qualität spricht sich eben bis nach Straßburg und Brüssel herum.
Der Bund ist Eigentümer der Bundeswasserstraßen. Er verwaltet sie durch eigene Behörden: die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV). Das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein ist eine Unterbehörde im Bereich der Wasser- und Schifffahrtsdirektion West. In seiner regionalen Zuständigkeit liegt u.a. der Niederrhein von der Stadtgrenze Duisburg/Krefeld bis zur deutsch-niederländischen Grenze. Der Schwerpunkt der bautechnischen Arbeiten des Amtes ist die Sohlstabilisierung des Niederrheins. Auch der Bau der Flutmulde Rees steht in diesem Zusammenhang.
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