(ots) - Wenn die Eltern pflegebedürftig werden, ist dies
für die Kinder nicht nur eine emotionale, sondern oft auch eine
finanzielle Belastung. Aber Geld ist nicht alles: Die weitaus meisten
Deutschen schließen eine Betreuung ihrer Angehörigen in einem
kostengünstigen Heim im Ausland aus, wie aus einer repräsentativen
Befragung von TNS-Emnid im Auftrag der Konpress-Medien eG hervor
geht. Die in Teilen der Politik geführte Debatte zu diesem Thema geht
damit eindeutig am Willen der Bevölkerung vorbei.
Der Umfrage zufolge lehnen 85 Prozent die Unterbringung von
Verwandten in einem ausländischen Pflege- oder Altenheim kategorisch
ab. Sollten sie selbst zum Pflegefall werden, würden 75 Prozent der
Befragten nicht im Ausland betreut werden wollen, knapp jeder fünfte
macht seine Entscheidung allerdings von den Umständen abhängig.
"Die Umfrageergebnisse belegen, dass die große Mehrheit in
Deutschland mit dem Thema Pflege sehr sensibel umgeht und sich
Kosten-Nutzen-Rechnungen verweigert. Allen Befürchtungen über einen
vermeintlichen Bedeutungsverlust der Familie zum Trotz ist die
Fürsorge für Eltern und Großeltern hierzulande fester Bestandteil des
innerfamiliären Generationenvertrags", kommentiert Dr. Martin Sterr,
Konpress-Geschäftsführer.
Als Gründe gegen die Betreuung im Ausland nennen die Befragten vor
allem, dass Angehörige "in der Nähe" bleiben sollten (89 Prozent).
Gut sieben von zehn Gegnern der Auslandspflege befürchten zudem
Sprach- und Kommunikationshürden. Außerdem könne bei einer Betreuung
im Ausland die Qualität der Pflege nicht überwacht werden.
Bemerkenswerterweise glauben lediglich 56 Prozent, dass ihre
Angehörigen im Ausland medizinisch schlechter versorgt werden
könnten. Etwa jeder dritte lehnt die Pflege in einer ausländischen
Einrichtung auch deswegen ab, weil er sich "dafür schämen" würde,
Angehörige ins Ausland zu schicken.
Pflegeheime haben kein gutes Image
Die Betreuung in einem Pflegeheim im Inland ist erwartungsgemäß
für deutlich mehr Befragte eine Option. Jedoch lehnt ein bedeutender
Teil die Heimunterbringung grundsätzlich ab, und zwar sowohl für
Angehörige (23 Prozent) als auch für sich selbst (19 Prozent). Auf
der anderen Seite würden 27 Prozent "auf jeden Fall" selbst in einem
Heim gepflegt werden wollen, Angehörige würden jedoch nur 17 Prozent
einer Einrichtung anvertrauen.
Allerdings stehen die Befragten, die schon einmal eine Alten- oder
Pflegeeinrichtung von innen gesehen haben, der Heimbetreuung deutlich
offener gegenüber. So würden sich 30 Prozent der Deutschen, die
Erfahrungen mit Heimen gemacht haben, bei eigener Pflegebedürftigkeit
für die Betreuung in einem Pflegeheim entscheiden. Von denjenigen,
die noch nie in einer Einrichtung waren, sagen dies nur 11 Prozent.
"Viele Menschen in Deutschland machen sich offenbar falsche
Vorstellungen vom Alltag in den Alten- und Pflegeheimen. Um
Vorbehalte abzubauen, sollten die Einrichtungen transparenter sein
und mehr über das Thema Pflege aufklären. Mit einer offensiveren
Informationspolitik steigt die Akzeptanz des Angebots", ist Sterr
überzeugt.
Für die Umfrage interviewte TNS Emnid 1.003 repräsentativ
ausgewählte Bundesbürger ab 14 Jahren. Die Befragung fand vom 25. bis
27. Februar 2013 statt.
Die KONPRESS-Medien eG ist eine seit 1970 bestehende
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