(ots) - Knapp zwei von drei Angestellten freuen sich über
Weiterbildungen und würden sich gerne häufiger beruflich fortbilden.
Jeder Dritte ist sogar bereit, am Wochenende oder im Urlaub zu
lernen. Ebenfalls ein Drittel der Angestellten würde dafür mehr als
200 Euro pro Jahr aus eigener Tasche bezahlen. Das hat die
repräsentative Umfrage "Wert der Weiterbildung" 2013 der Haufe
Akademie ergeben, für die das Meinungsforschungsinstitut Forsa 1.000
Angestellte in Deutschland befragt hat.
Die grundsätzlich hohe Bereitschaft der Befragten, selbst in ihre
Weiterbildung zu investieren, hängt vor allem von zwei Faktoren ab:
dem Alter und dem Stellenwert von Weiterbildung im Unternehmen. So
nimmt die Lust aufs Lernen mit höherem Alter drastisch ab. Während
sich noch 72 Prozent der Arbeitnehmer unter 35 Jahren auf
Weiterbildungen freuen, trifft dies bei den Befragten ab 46 Jahren
nur noch auf 50 Prozent, ab 56 Jahren sogar nur noch auf 42 Prozent
zu. Dies scheint nicht nur an fehlenden Angeboten der Arbeitgeber zu
liegen: Acht Prozent der 46- bis 55-Jährigen geben zu, schlicht kein
Interesse an Weiterbildung zu haben. Gleichzeitig haben vor allem
ältere Arbeitnehmer das Gefühl, ihr Arbeitgeber erwarte von ihnen,
dass sie sich in der Freizeit weiterbilden (30 Prozent der
Mitarbeiter ab 56).
Gute Lernkultur erhöht Eigeninitiative
Auch der Stellenwert von Weiterbildung im Unternehmen beeinflusst,
wie sehr sich die Mitarbeiter selbst engagieren: Bei Arbeitgebern,
die keine Gelegenheiten für den Austausch von Wissen und Erfahrungen
schaffen, sind nur 25 Prozent der Mitarbeiter bereit, sich auch am
Wochenende oder im Urlaub weiterzubilden. Können die Beschäftigten
regelmäßig während der Arbeitszeit voneinander lernen, sind 33
Prozent der Befragten bereit, sich auch in der Freizeit neues Wissen
anzueignen. Zudem sagt jeder vierte Befragte über alle Altersstufen
hinweg, dass er Weiterbildung wichtig findet, aber keine guten
Angebote bekommt.
Talent Management auch für Ältere öffnen
Die älteren Mitarbeiter werden für den Wirtschaftsstandort
Deutschland aufgrund des demografischen Wandels immer wichtiger.
"Doch einige haben die Notwendigkeit, sich auch mit viel
Berufserfahrung regelmäßig weiterzubilden, noch nicht erkannt", sagt
Torsten Bittlingmaier, Geschäftsführer von Haufe Akademie
Inhouse-Training und Consulting. "Die drängende Herausforderung für
die Arbeitgeber besteht darin, diesen Mitarbeitern wieder Lust auf
Weiterbildung zu machen. Personaler sollten verstärkt das Gespräch
suchen und spezielle Angebote machen."
Erwartungen an Mitarbeiter klar formulieren Bei Arbeitgebern, die
Lernbereitschaft auch außerhalb der Arbeitszeiten erwarten, ist die
Investitionsbereitschaft der Mitarbeiter deutlich höher als in
weniger anspruchsvollen Unternehmen: Mehr Mitarbeiter sind bereit,
sich am Wochenende oder sogar im Urlaub weiterzubilden (44 Prozent
gegenüber 26 Prozent in Unternehmen, die dies nicht erwarten). Dabei
scheint eine hohe Erwartungshaltung des Arbeitgebers die Freude an
der Weiterbildung keineswegs zu dämpfen: In beiden Gruppen freuen
sich rund 60 Prozent auf ihre nächste Weiterbildung. "Arbeitgeber
sollten ihre Erwartungen an die eigenständige Weiterbildung ihrer
Mitarbeiter klar und offen formulieren, um das gewaltige Potenzial
des Eigenengagements zu nutzen", so Bittlingmaier. "Nur wenn sich
Personalverantwortliche intensiv mit den Mitarbeitern austauschen,
können sie individuell passende Lernformate anbieten, die den
Bedürfnissen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer entgegenkommen."
Hintergrundinformationen zur Umfrage: http://ots.de/1CuRd
Servicetext: Tipps für Arbeitgeber http://ots.de/MTicp
Servicetext: So können Personalabteilungen dem demografischen
Wandel begegnen http://ots.de/zwZJT
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