(ots) -
Eurokrise: Die Eurokrise ist zurück im Bewusstsein: Zum ersten Mal
in diesem Jahr wird sie als das bei weitem wichtigste Problem in
Deutschland genannt. Vor dem Hintergrund der Lage in Zypern gehen 64
Prozent der Befragten davon aus, dass sich die Eurokrise eher
verschärfen wird, 9 Prozent rechnen mit einer Abschwächung, und 24
Prozent erwarten keine großen Änderungen (weiß nicht: 3 Prozent). Im
Zusammenhang mit der Eurokrise sagen jetzt 49 Prozent, dass sie Angst
um ihre Ersparnisse haben, 39 Prozent haben keine Angst und 11
Prozent nach eigenen Angaben keine Ersparnisse. Die Besorgnis ist
damit im Vergleich zum Juni des vergangenen Jahres angestiegen,
damals äußerten 39 Prozent solche Befürchtungen, 46 Prozent teilten
sie nicht (keine Ersparnisse: 14 Prozent). Ungeachtet dessen glauben
63 Prozent, dass in Deutschland Spareinlagen sicher sind, gut ein
Drittel (34 Prozent) bezweifelt dies (weiß nicht: 3 Prozent).
Politbarometer-Projektion: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl
wäre, käme die CDU/CSU auf 40 Prozent (minus 1) und die SPD auf 29
Prozent (plus 1). Die Grünen blieben konstant bei 14 Prozent, ebenso
unverändert die Linke bei 7 Prozent und die FDP bei 4 Prozent. Die
Piraten erreichten 3 Prozent und die sonstigen Parteien zusammen
ebenfalls 3 Prozent. Neben einer großen Koalition hätte damit nur
eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen oder aus SPD, Grünen und Linke
eine Mehrheit.
K-Frage: Bei der Frage, wen die Deutschen nach der Bundestagswahl
im September lieber als Kanzler/in hätten, verfügt Angela Merkel
weiterhin über einen sehr großen Vorsprung vor dem
SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. 60 Prozent wünschen sich
Merkel (März I: 62 Prozent) und 29 Prozent Steinbrück (März I: 27
Prozent) in diesem Amt, 11 Prozent äußern sich nicht (März I: 11
Prozent). Noch klarer fällt die Erwartungshaltung aus: Gut drei
Viertel der Befragten (76 Prozent) und Mehrheiten in allen
Parteianhängerschaften glauben, dass Angela Merkel wieder Kanzlerin
wird, nur 14 Prozent setzen auf Peer Steinbrück (weiß nicht: 10
Prozent).
Bundestagswahl: Allerdings ist mit 58 Prozent für die meisten
Befragten wichtiger, welche Parteien nach der Wahl die Regierung
stellen, für 31 Prozent ist ausschlaggebend, wer Kanzler/in wird
(weiß nicht: 11 Prozent). Während für die Anhänger von SPD (74
Prozent), Linke (74 Prozent), Grünen (77 Prozent) und Piraten (75
Prozent) hier klar der Partei- und Koalitionsaspekt im Mittelpunkt
steht, ist für die Anhänger der CDU/CSU mit 43 Prozent
überdurchschnittlich häufig die Person des Kanzlers wichtiger.
Koalitionsbewertung: Die meiste Zustimmung erfährt mit 52 Prozent
eine Koalition aus CDU/CSU und SPD, sie wird nur von 29 Prozent
abgelehnt (egal: 18 Prozent). Eine Koalition aus SPD und Grünen
bewerten ebenfalls mehr Befragte gut (42 Prozent) als schlecht (35
Prozent; egal: 20 Prozent). Alle anderen Koalitionsmodelle stoßen
jeweils auf mehrheitliche Ablehnung: CDU/CSU/Grüne: 34 Prozent gut
und 38 Prozent schlecht; CDU/CSU/FDP: 26 Prozent gut und 48 Prozent
schlecht; SPD/Grüne/Linke: 19 Prozent gut und 63 Prozent schlecht;
SPD/Grüne/FDP: 13 Prozent gut und 60 Prozent schlecht (Rest zu 100
Prozent jeweils "egal" bzw. "weiß nicht").
Top Ten: Die Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und
Politiker wurde von den Befragten neu zusammengestellt, wieder dabei
ist jetzt Verteidigungsminister Thomas de Maizière, nicht mehr
vertreten ist der Grüne-Fraktionsvorsitzende Jürgen Trittin. Platz
eins der Top Ten nimmt weiterhin Bundeskanzlerin Angela Merkel ein,
die sich mit einem Durchschnittswert von 1,9 (März I: 2,2) auf der
Skala von +5 bis -5 verschlechtert. Danach folgen Wolfgang Schäuble
mit 1,5 (März I: 1,4), Thomas de Maizière mit 1,1 und Frank-Walter
Steinmeier mit 1,0 (März I: 0,9). Ursula von der Leyen kommt
unverändert auf 0,7, Horst Seehofer auf 0,6 (März I: 0,4), Sigmar
Gabriel auf 0,4 (März I: 0,3) und Peer Steinbrück auf 0,1 (März I:
0,0). Am Ende des Rankings liegen nach wie vor Guido Westerwelle mit
minus 0,3 (März I: minus 0,5) und Philipp Rösler mit minus 1,2 (März
I: minus 1,1).
Bundespräsident: Einen wesentlich besseren Imagewert als die
Politiker auf der Top-Ten-Liste erhält mit 2,7 Bundespräsident
Joachim Gauck, der jetzt seit gut einem Jahr im Amt ist. Eine große
Mehrheit von 85 Prozent der Deutschen stellt ihm ein gutes Zeugnis
aus, nur 6 Prozent meinen, er mache seine Sache eher schlecht (weiß
nicht: 9 Prozent).
Papst: Mit dem neuen Papst Franziskus, dessen Wahl 49 Prozent der
Befragten gut und 6 Prozent schlecht finden (kein Urteil: 45
Prozent), erwarten 19 Prozent für die katholische Kirche in
Deutschland eher einen Ansehensgewinn, 3 Prozent eher einen
Ansehensverlust, und 41 Prozent meinen, es werde sich nicht viel
ändern (kein Urteil: 37 Prozent).
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 19. bis 21. März 2013 bei 1296 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 42 Prozent,
SPD: 31 Prozent, FDP: 2 Prozent, Linke: 6 Prozent, Grüne: 13 Prozent,
Piraten: 3 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am
Freitag, 12. April 2013.
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Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 -
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer
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