(ots) - Kein Held, aber eine Alternative
Warum tut sich Pervez Musharraf das an? Er hätte in Dubai und
London weiter im Exil seinen Ruhestand genießen können. Sein Vermögen
ist dafür mehr als groß genug. Aber was macht der ehemalige
Putschist, General und Präsident? Er kehrt zurück nach Pakistan, um
bei den Parlamentswahlen anzutreten. Das ist weit mehr als ein
politischer Comeback-Versuch nach westlichem Maßstab. Musharraf geht
ein lebensgefährliches Unterfangen ein. Denn die Terrordrohungen von
Taliban und Al-Kaida gegen den 69-Jährigen sind keine Show. Musharraf
weiß das. Als seine Widersacherin Benazir Bhutto 2007 aus dem Exil
nach Pakistan heimkehrte, dauerte es nur wenige Wochen, bis sie bei
einer Terrorattacke starb. Der Ex-Militär hat selbst zahlreiche
Anschlagsversuche und politische Intrigen überlebt.
Dass sich Musharraf nun erneut der Gefahr stellt, macht ihn noch
nicht zum Helden. Aber der Ex-General ist für die Zukunft des
170-Millionen-Volkes die beste Alternative zur korrupten und
unfähigen Regierung unter Präsident Asif Ali Zardari.
Der Bhutto-Witwer mit einer dunklen Vergangenheit ist
unberechenbar und völlig überfordert, die vielen Krisen des Landes in
den Griff zu bekommen. Musharraf ist zwar kein Vorzeigedemokrat, aber
ein berechenbarer Partner - im Kampf gegen die Taliban und für einen
Friedensschluss mit Indien.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207