(ots) -
Eltern sein ist etwas Wunderbares - kann aber auch belasten. So
geben 61 Prozent aller Eltern von Kleinkindern bis zu drei Jahren an,
zu wenig zu schlafen. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf ihre
Gesundheit, sondern auch auf ihre Partnerschaft aus, so das Ergebnis
einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Emnid im
Auftrag der Knappschaft.
Auch für Eltern will Durchschlafen gelernt sein Bei der aktuellen
Befragung gaben 79 Prozent der von Schlafmangel betroffenen Väter und
Mütter an, im Alltag erschöpft zu sein. Weitere 64 Prozent leiden
unter erhöhter Nervosität oder Gereiztheit und 62 Prozent an
Kopfschmerzen. Dabei verteilen sich die Beschwerden gleichermaßen auf
Mütter und Väter. Außerdem haben fast die Hälfte der Eltern (48
Prozent) Ein- und Durchschlafschwierigkeiten.
"Nach der Geburt eines Kindes gerät bei vielen Eltern der
Schlafrhythmus völlig durcheinander", erläutert Knappschaftsarzt Dr.
med. Kurt-André Lion, Leiter der Abteilung Pädiatrische Psychosomatik
der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen. Gründe dafür können unter
anderem übervorsichtiges Handeln, Verlustängste oder Verunsicherung
wegen einer akuten Erkrankung des Kindes sein. Dr. Lions Rat: "Eltern
und Kind müssen gemeinsam das Schlafen lernen. Für den Schlaf des
Kindes ist es gut, wenn Eltern auf geregelte Tagesstrukturen achten.
Bei eigenen Schlafproblemen kann ein Entspannungstraining helfen."
Fehlender Schlaf gefährdet auch die Partnerschaft
Zu wenig Schlaf hat nicht nur gesundheitliche Folgen. Auch die
Partnerschaft leidet unter dem Schlafverhalten des Kindes, wie 32
Prozent der Betroffenen bestätigten. Vier Prozent gaben sogar an,
dass ihre Beziehung gefährdet sei. Dabei ist es wichtig, sich nicht
nur als Eltern, sondern auch als Paar wahrzunehmen und die Beziehung
weiterhin zu pflegen. Rituale aus der Zeit vor der Geburt sollten
wieder in den Alltag integriert werden, damit die eigenen Bedürfnisse
nicht auf der Strecke bleiben, betont Dr. Lion.
Weitere Ergebnisse der Umfrage zeigen: Viele Mütter und Väter
verbringen die Nacht nicht räumlich getrennt von ihren Kindern. Bei
40 Prozent der unter Schlafmangel leidenden Eltern schläft der
Nachwuchs mit den Eltern oder einem Elternteil in einem Raum. Bei den
Befragten, die nicht unter Schlafmangel leiden, sind es nur 31
Prozent. Oft scheint es die beste Lösung zu sein, das Kind zu sich zu
holen. Langfristig können dadurch jedoch Probleme entstehen. "Nehmen
Vater oder Mutter das Kind regelmäßig mit ins Elternbett oder räumt
einer der Partner zugunsten des Kindes für die Nacht das gemeinsame
Schlafzimmer, so kann dieses Verhalten, trotz aller liebevollen
Empfindungen für das Kind, als Eindringen in die Partnerschaft
missempfunden werden", erläutert der Mediziner.
Probleme bleiben in der Familie
Obwohl mehr als die Hälfte aller Eltern betroffen ist, wird das
Problem vornehmlich in der Familie besprochen. Hier holen sich Eltern
am häufigsten Rat. 41 Prozent gaben an, von Angehörigen hilfreiche
Tipps erhalten zu haben, je 28 Prozent von Freunden und Bekannten
sowie vom Kinderarzt. Knappschaftsarzt Dr. Lion empfiehlt Eltern, das
Problem nicht zu verharmlosen. "Alle Eltern möchten perfekt sein,
niemand gibt gerne Fehler oder Schwächen zu. Zu wenig oder
unregelmäßiger Schlaf kann aber für die gesamte Familie zu einer
Belastung werden. Deshalb sollten Eltern keine Scheu empfinden und
sich möglichst frühzeitig auch professionelle Unterstützung holen."
Dies ist zum Beispiel in der Abteilung für Pädiatrische
Psychosomatik der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen der
Knappschaft möglich. Ein multiprofessionelles Team aus Ärzten,
Psychologen, Kinderkrankenschwestern und Pädagogen beschäftigt sich
dort seit über zwei Jahrzehnten verhaltenstherapeutisch mit Kindern
ab dem Säuglingsalter. Hierzu zählen unter anderem Kinder mit
Regulationsstörungen, zu denen auch Schreibabys gehören. Neben einer
stationären Behandlung für Patienten aus ganz Deutschland gibt es
eine Schreiambulanz für Familien aus der Gelsenkirchener Umgebung.
Das Mitarbeiterteam verfügt über medizinische, psychologische,
pädagogische, pflegerische und ernährungsmedizinische Kompetenzen.
Bei älteren Kindern können außerdem Kunst- oder Puppenspieltherapie
angewandt werden.
Die Knappschaft gehört zum Verbundsystem der Deutschen
Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. Mit rund 1,7 Millionen
Versicherten zählt sie zu den größten Krankenkassen in Deutschland
und ist bereits seit 2007 für alle frei wählbar. Die Knappschaft
blickt auf eine 750-jährige Geschichte zurück. Als älteste
Sozialversicherung der Welt hat die Knappschaft das deutsche und
europäische Sozialsystem entscheidend mitgeprägt. Weitere Infos unter
www.knappschaft.de.
Pressekontakt:
Pressesprecher: Dr. Wolfgang Buschfort
Kontakt: Karin Finken
Tel.: 0234-304-82270
Fax. 0234- 304 82060
Mailto:presse(at)kbs.de
Internet: http://www.kbs.de/
Deutsche Rentenversicherung
Knappschaft-Bahn-See
Pieperstr. 14/28
44789 Bochum