(ots) - Globale Booz & Company-Studie "Emerging Markets
2.0" analysiert verstärkten Trend zur Lokalisierung
Mehr als die Hälfte aller führenden Pharma-Manager erwartet bis
2018 Umsatzbeitrag der Schwellenländer von mehr als 30% / Eindeutiger
Trend zur Verlagerung des Vertriebs, Teilen der Produktion sowie F&E
in BRICMT-Märkte / Neue Betriebsabläufe stärken regionale Firmensitze
gegenüber Konzernzentralen
Die internationalen führenden Pharmakonzerne erwarten in den
kommenden fünf Jahren einen deutlichen Bedeutungsanstieg ihrer
Aktivitäten in den Schwellenländern. Das ist eines der zentralen
Ergebnisse der aktuellen Studie "Emerging Markets 2.0" der
Strategieberatung Booz & Company. Danach rechnen 52% der befragten
Top-Manager damit, dass sie dort bis 2018 mehr als 30% ihres Umsatzes
erlösen. Heute ist das erst bei 23% der Fall. Schon jetzt generieren
Pharmakonzerne weltweit mehr als 191 Mrd. US-Dollar in
Schwellenländern - das entspricht einem Fünftel des globalen Marktes.
Angesichts der Herausforderungen in etablierten Märkten, etwa dem
Auslaufen zahlreicher Patente, wird das Volumen bis 2016 auf
geschätzt 357 Mrd. US-Dollar steigen.
Für die Studie interviewte Booz & Company Entscheidungsträger aus
mehr als 25 führenden Konzernen: Allein von den 15 weltweit
erfolgreichsten und größten Pharma-Unternehmen beteiligten sich 12 an
der Studie. Diese erlösen zusammen mehr als 50% des globalen
Pharma-Umsatzes - entsprechend gewichtig ist ihre Meinung. Um die
neuen Umsatzziele zu erreichen, findet in den Chefetagen ein Umdenken
statt: Tätigkeiten sollen künftig verstärkt vor Ort angesiedelt
werden. Dies gilt vor allem für die BRICMT-Länder (Brasilien,
Russland, Indien, China, Mexiko und die Türkei). Diese sind weiter
entwickelt als die sogenannten "2nd tier markets" wie Südost-Asien
oder Afrika. "Die BRICMT-Staaten sind zu einer ernsthaften
Alternative zu Europa und den USA gereift. Pharma-Playern bietet sich
jetzt die einmalige Gelegenheit, sich frühzeitig zu platzieren, um so
den Markt nach eigenen Vorstellungen mitzugestalten", so Stephan
Danner, Partner der Pharma-Practice bei Booz & Company.
Mit diesem Trend zur Lokalisierung reagieren die Manager auf
frühere Ernüchterung: Bislang erfüllten sich die ambitionierten Ziele
in Schwellenländern oft nicht. 27% der Umfrage-Teilnehmer gaben als
Grund an, dass die Strategien in der Vergangenheit nur unzureichend
auf die lokalen Bedingungen und Bedürfnisse angepasst wurden. 25%
kritisierten, dass Entscheider zu sprunghaft und ungeduldig waren.
Angesichts der Stagnation in etablierten Märkten wagen die
Pharmakonzerne nun einen neuen Versuch. So halten es 77% für
sinnvoll, in der BRICMT-Region die lokalen Vertriebsteams zu
verstärken. 67% sprechen sich für eine lokale Produktion aus, rund
65% für eine F&E-Abteilung vor Ort. Diese Absichten werden mit
Investitionen untermauert: Demnach planen bereits 78% den weiteren
Ausbau der lokalen Niederlassungen in BRICMT. Hier zeigt sich das
hohe Vertrauen in die Stabilität dieser Länder. Zum Vergleich: 43%
halten solche Schritte auch in 2nd tier-markets für lohnend, während
das Gros der Entscheider trotz der prognostizierten Wachstumsraten in
Afrika zurückhaltend bleibt (28%). Hier werden derzeit Kooperationen
bevorzugt, etwa mit der Regierung oder lokalen Vertriebspartnern.
Die Anpassung an die neuen Marktverhältnisse erfolgt zügig:
Beispielsweise erwarten 67%, dass schon in fünf bis zehn Jahren die
Marketing & Sales-Ansätze in BRICMT-Ländern den etablierten Vorgehen
ähneln. Das hat Folgen für das klassische Operating Model der
Konzerne: Laut Mehrheit der Interviewten wird sich die Verantwortung
von den Zentralen auf die regionalen und lokalen Sitze verlagern.
"Die größte Herausforderung ist, vor Ort qualifizierte Mitarbeiter zu
rekrutieren und sie langfristig an das Unternehmen zu binden",
kommentiert Matthias Bünte, Partner der Pharma-Practice bei Booz &
Company. Aufgrund des zweistelligen Wachstums des Bedarfs an gut
ausgebildeten Mitarbeitern in Schwellenländern ist die Fluktuation
überproportional hoch.
Eine exzellente Kenntnis der regionalen Strukturen ist immens
wichtig - schließlich gilt der Marktzugang als größte Hürde in
Entwicklungsländern. Gut zwei Drittel kritisierten laut Booz &
Company-Studie die mangelnde Finanzierung durch die öffentliche Hand
(68%), gefolgt von der fehlenden Infrastruktur (67%) und der
generellen Frage der Bezahlbarkeit (64%). Die sich ändernden
Krankheitsbilder sind indes Risiko und Chance. Durch die deutliche
Zunahme von Zivilisationskrankheiten ergeben sich neue
Geschäftsmöglichkeiten: 49% sagen voraus, dass die Zahl der
Diabetes-Patienten in den kommenden fünf Jahren um mehr als 20%
steigen wird; ein Drittel antizipiert ein ebensolches Wachstum für
Krebserkrankungen. In der Folge verändert sich auch die Bedeutung der
Marktteilnehmer: 78% prognostizieren, dass Payors wichtiger werden,
58% sagen Krankenhäusern eine wachsende Relevanz voraus.
Ãœber Booz & Company: Booz & Company ist mit mehr als 3.000
Mitarbeitern in 58 Büros auf allen Kontinenten eine der weltweit
führenden Strategieberatungen. Zu den Klienten gehören erfolgreiche
Unternehmen sowie Regierungen und Organisationen.
Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die Grundlagen
der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren
Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler Märkte zu
meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu kombinieren wir
einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale Expertise mit einem
praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren Klienten jederzeit
den entscheidenden Vorteil zu schaffen - Essential Advantage.
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