(ots) - Die Schauspielerin Angelina Jolie und der
britische Außenminister William Hague reisen derzeit durch Ruanda und
die Demokratische Republik Kongo und besuchten gestern ein Projekt
der Hilfsorganisation CARE in der Nähe der Provinzhauptstadt Goma.
Der Besuch findet im Vorfeld des G8-Außenministertreffens statt, bei
dem am 11. April zum ersten Mal in der Geschichte der G8 das Thema
"sexuelle Gewalt" auf der Tagesordnung steht.
Jolie und Hague besuchten am Montag ein Projekt für Überlebende
sexueller Gewalt, das CARE in Lac Vert in der Nähe von Goma
durchführt, wo sich viele Vertriebene angesiedelt haben. "Angelina
Jolie und William Hague wollten erfahren, welche konkreten
Hilfestellungen Ãœberlebende sexueller Gewalt am dringendsten
benötigen", berichtet Yawo Douvon, Leiter des CARE-Länderbüros. "Wir
hoffen, dass ihr Besuch dazu beiträgt, das Leid, das Frauen im Kongo
täglich erleben, bekannter zu machen." Sexuelle Gewalt sei ein
riesiges Problem, so Douvon und es werde durch die instabile
Sicherheitslage in der gesamten Provinz Nord Kivu noch verstärkt.
Allein in diesem Monat seien rund 100.000 Menschen vor erneuten
Kämpfen geflohen. "Viele kamen hierher nach Lac Vert, die meisten von
ihnen sind Frauen und Kinder. Unzählige haben auf dem tagelangen
Fußweg durch unwirtliches, ungeschütztes Gelände sexuelle Gewalt
erlebt."
CARE bildet Beraterinnen aus, die betroffene Frauen und Mädchen
über Möglichkeiten der medizinischen und psychologischen Versorgung
informieren. Und mit ihnen darüber spricht, wie man sich vor
sexuellen Übergriffen schützen kann. Zudem wird mit Männern
gearbeitet, um traditionelle Denkmuster zu überwinden, die Gewalt
gegen Frauen Vorschub leisten. Ãœberlebende sexueller Gewalt erhalten
außerdem kleine Geldbeträge, mit denen sie ein Unternehmen starten
können, etwa zur Produktion von Seife oder dem Verkauf von Gemüse.
"Angelina Jolie war ganz besonders beeindruckt davon, wie viel diese
Bargeldauszahlungen den Frauen, mit denen sie gesprochen hat,
bedeuten und welche Hoffnungen sie ihnen geben", berichtet
CARE-Länderdirektor Douvon.
Douvon weist jedoch auch darauf hin, dass die Betreuung von
Überlebenden sexueller Gewalt dringend ausgeweitet werden müsste.
Bessere medizinische Versorgung, sichere Unterkünfte und sanitäre
Einrichtungen würden dringend benötigt. "Die Bedürfnisse der
Menschen, die schreckliche Gewalterfahrungen machen mussten, sollten
höchste Priorität haben", fordert Douvon. Im Vorfeld des G8-Treffens
hat CARE an den britischen Außenminister und Gastgeber William Hague
appelliert, nicht nur wie geplant das Problem der Straflosigkeit für
Sexualverbrechen in den Vordergrund zu stellen. Zusätzlich müssten
verstärkt Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, um den
Überlebenden sexueller Gewalt konkrete Hilfe bei der Bewältigung
ihrer traumatischen Erfahrungen und der Wiedereingliederung ins Leben
zu leisten.
CARE bittet um Spenden für die Nothilfe in Krisen- und
Konfliktgebieten und für unsere Arbeit zur Stärkung von Frauen und
ihren Gemeinden: Spendenkonto: 4 40 40 Sparkasse KölnBonn BLZ 370 501
98 Onlinespenden unter www.care.de/spenden.html
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