(ots) -
In einem europäischen Armutsvergleich des Instituts der deutschen
Wirtschaft Köln belegt Deutschland unter 27 Ländern DEN siebten
Platz. Davor rangiert mit einigem Abstand eine Spitzengruppe, die
nicht nur aus den skandinavischen Ländern Dänemark, Schweden und
Finnland, sondern auch aus Luxemburg, den Niederlanden und Österreich
besteht. Die größten Armutsprobleme hat neben den EU-Beitrittsländern
Lettland, Bulgarien und Rumänien der Euro-Krisenstaat Griechenland.
Um ein möglichst genaues Bild zu zeichnen, bedient sich die
IW-Untersuchung vier unterschiedlicher Indikatoren zur Bestimmung von
Armut. Dazu gehört als Standardmaß die relative Einkommensarmut;
darunter fällt, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren
Einkommens verfügt. Die anderen drei Faktoren sind die subjektive
Einkommensarmut (Selbsteinschätzung), die sogenannte Deprivation
(geringer Lebensstandard) und die finanzielle Anspannung, die
anzeigt, wie gut Haushalte mit ihrem Einkommen zurechtkommen. Zwar
schneidet Deutschland bei der relativen Einkommensarmut nur
mittelprächtig ab. Dafür kommen die Deutschen mit ihrer
Haushaltskasse im Ländervergleich gut über den Monat. Besonders
betroffen von Armut sind sowohl in Deutschland als auch europaweit
vor allem Menschen ohne Arbeit, Alleinerziehende und Ausländer. Ein
wichtiger Ansatzpunkt zur Bekämpfung von Armut sind nach Ansicht der
IW-Forscher deshalb arbeitsmarktpolitische Maßnahmen.
Alleinerziehende wiederum sollten dahingehend unterstützt werden,
dass sie eine Vollzeittätigkeit und die Familie besser unter einen
Hut bringen können. Christoph Schröder: Armut in Europa, in:
IW-Trends 1/2013
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