(ots) - Von 450 Euro im Monat können in Deutschland nur
Lebenskünstler leben. Für viele der 7,4 Millionen geringfügig
Beschäftigten allerdings ist ihr Mini-Job ohnehin nur ein netter
Nebenverdienst. Der klamme Student, der im Supermarkt am Abend die
Regale füllt, der rüstige Rentner, der in der Nachbarschaft aushilft
oder nachts im Pförtnerhäuschen eines Unternehmens sitzt, die junge
Mutter, die neben ihren eigenen Kindern noch ein fremdes mitbetreut.
Für sie alle ist der Mini-Job die perfekte Lösung. Sie wollen keine
neue Bürokratie, keine zusätzlichen Steuern und Abgaben - und schon
gar keine Vollzeitstelle. Genau das ist der Webfehler in den
Reformplänen der Grünen: Sie gehen davon aus, dass aus vielen alten
Mini-Jobs automatisch neue, sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungsverhältnisse entstehen, sobald sie die Einkommensgrenze
von 450 auf 100 Euro senken. In Wirklichkeit jedoch wird ein großer
Teil der Mini-Jobber am Ende dort landen, wo der Staat ihn auf keinen
Fall haben will: in der Schwarzarbeit. Je teurer die geringfügige
Beschäftigung für Arbeitgeber wie für Beschäftigte wird, umso
uninteressanter wird sie ja auch.
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