(ots) - Maximale Spannung
Welch dramatische Zuspitzung: Kein Tag vergeht auf der
koreanischen Halbinsel mehr ohne Säbelrasseln und Kriegsrhetorik.
Nachdem der Norden nun auch noch den Zugang zur Industriezone Kaesong
blockiert hat, sind die Beziehungen zum Süden maximal belastet. Jeder
weitere Schritt könnte einer zu viel sein und einen bewaffneten
Konflikt zur Folge haben.
Ganz offensichtlich sieht das kommunistische Regime im Norden
angesichts mangelnder wirtschaftlicher Erfolge nur zwei
Möglichkeiten, sich Respekt und Gehör zu verschaffen: durch atomare
Aufrüstung und militärische Drohgebärden. Diese fatale Entwicklung
muss endlich gestoppt werden.
Projekte wie die Wirtschaftszone Kaesong, die dem armen Norden
wichtige Devisen bescheren, sind ein Schritt in die richtige
Richtung, allerdings nur ein kleiner. Eine grundlegende Veränderung
kann nur mithilfe der Chinesen gelingen. Sie müssen endlich erkennen,
welch gefährlicher Verbündeter an ihrer Grenze steht.
Dass die Volksrepublik das benachbarte Nordkorea als strategischen
Puffer gegenüber Südkorea und den dort stationierten US-Streitkräften
betrachtet, ist nachvollziehbar. Völlig unverständlich ist jedoch,
dass sie die unberechenbaren Nachbarn zur Atommacht werden ließen.
Das könnte sich noch bitter rächen.
Uwe Westdörp
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