(ots) - Private Haushalte mit niedrigen Einkommen sollten
bei ihren Bemühungen der persönlichen Zukunftsvorsorge stärker durch
Sparzulagen unterstützt werden. Zu diesem Ergebnis kommt der
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
anlässlich seiner aktuellen Studie zum Sparverhalten der privaten
Haushalte in Deutschland. "Der demografische Wandel erfordert
zunehmend private Vorsorgeanstrengungen, um im Alter finanziell
ausreichend abgesichert zu sein. Gerade bei den niedrigen
Einkommensgruppen fallen die Sparanstrengungen zu gering aus, um über
genügend finanzielle Mittel im Alter zu verfügen", so BVR-Vorstand
Dr. Andreas Martin. Mehr als die Hälfte der Haushalte mit einem
monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1.500 Euro hatten 2011 gar
kein Geld zur Seite gelegt.
Die niedrigen Sparquoten einkommensschwacher Haushalte seien in
erster Linie ihrer fehlenden Sparfähigkeit geschuldet. Daher sei eine
zusätzliche staatliche Förderung des Sparens sinnvoll. "Eine Erhöhung
der Arbeitnehmersparzulage wäre ein wirksames Mittel, die
Sparfähigkeit und damit die Zukunftsvorsorge von Haushalten
niedrigerer Einkommen zu stärken. Eine Gewährung von Sparzulagen
steht im Einklang mit dem Prinzip der Eigenverantwortung und ist
daher auch ordnungspolitisch zu befürworten", erläutert Martin. Im
Bundeshaushalt 2012 machte die Arbeitnehmersparzulage rund 135
Millionen Euro aus und stellte damit einen vergleichsweise geringen
Posten dar. Vor diesem Hintergrund dürften die Mehrkosten für eine
stärkere Förderung moderat ausfallen. Gleichzeitig führe eine höhere
Eigenvorsorge künftig zu einer niedrigeren Inanspruchnahme
staatlicher Transferleistungen.
Die Studie des BVR basiert auf der Analyse der Zahlen des
Sozio-oekonomischen Panels zum Sparverhalten der privaten Haushalte
in Deutschland. Sie zeige überdies, dass Paare mit Kindern entgegen
dem allgemeinen Trend ihre Sparanstrengungen erhöhen konnten. In
erster Linie dürfte dies auf die verbesserte finanzielle Situation
von Familien im Zuge des Ausbaus der Familienförderung zurückzuführen
sein. Dies sei auch notwendig, um die Lücke in der Sparfähigkeit zu
Haushalten ohne Kinder zu schließen. Die statistische Analyse zeigt
darüber hinaus, dass neben dem Wunsch, Wohneigentum zu erwerben, auch
der Besitz von Wohneigentum einen disziplinierenden Effekt auf die
privaten Haushalte hat und deren Spartätigkeit erhöht.
Die aktuelle Studie des BVR zum Sparverhalten ist im Internet
unter www.bvr.de, Publikationen, Konjunkturberichte abrufbar.
Pressekontakt:
Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken - BVR
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Telefon: (030) 20 21-13 00
Telefax: (030) 20 21-19 05
Internet: www.bvr.de
E-Mail: presse(at)bvr.de