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Utl.: Comment (ISIN: DE000A0B95Y8 / WKN: A0B95Y)
Analysten/Analyse, Aktie, Research, Kaufen
Hamburg (euro adhoc) - MIFA hat am 28. März vorläufige
Geschäftszahlen 2012 veröffentlicht. Der Umsatz stieg demnach um
10,7% auf 111,3 Mio. Euro (MONe: 107,9 Mio. Euro). Gleichzeitig
verzeichnete das Unternehmen wie prognostiziert einen deutlichen
Ergebnisrückgang, konnte jedoch entgegen den Erwartungen auch beim
EBIT ein positives Ergebnis ausweisen. Die folgende Tabelle fasst die
wesentlichen Eckdaten zusammen:
Umsatzseitig machte sich insbesondere der deutliche Anstieg der
E-Bike Verkäufe (+75,6% auf 47.000 Einheiten) bemerkbar. Auch der
durchschnittliche Absatzpreis pro E-Bike konnte um 52,5% auf 711 Euro
gesteigert werden. Gleichzeitig ging die Anzahl der verkauften
herkömmlichen Fahrräder wie erwartet zurück (Rückgang knapp 20%). Ein
Teil davon konnte durch höhere Absatzpreise kompensiert werden.
Im Servicegeschäft stieg der Umsatz von 1,6 Mio. Euro in 2011 auf 4,3
Mio. Euro. Der deutliche Anstieg ist dabei maßgeblich auf eine
Umgliederung zurückzuführen (Berücksichtigung von Umsätzen mit
Ersatzteilen im Servicesegment). Künftig dürften die Umsätze in
diesem Bereich weiter zulegen. Der zunehmende Verkauf höherwertiger
Fahrräder sowie technisch aufwendiger E-Bikes sollte die Nachfrage
nach Servicedienstleistungen und Ersatzteilen ansteigen lassen.
Das Ergebnis wurde insbesondere durch die beiden Akquisitionen (Grace
und Steppenwolf) und deren Integration in die Produktion in
Sangerhausen mit Sonderaufwendungen von etwa 2 Mio. Euro belastet.
Mittlerweile ist die Integration jedoch weitestgehend abgeschlossen,
so dass hier im laufenden Geschäftsjahr keine nennenswerten
Integrationskosten mehr anfallen sollten. Hinzu kommt, dass den
operativen Kosten der neuen Tochtergesellschaften (Personal, Vertrieb
etc.) noch keine nennenswerten Umsätze gegenüber standen. Bereits in
2013 erwarten wir jedoch einen signifikanten Umsatzbeitrag beider
Marken.
Q4 verdeutlicht strategische Neuausrichtung
Der Umsatz im traditionell schwachen vierten Quartal stieg um ca. 90%
auf 13,7 Mio. Euro, bei einem ausgeglichenen Ergebnis auf
EBITDA-Ebene. Damit spiegeln die Q4-Zahlen erstmals wie erwartet die
abnehmende Saisonalität wider. Hauptgrund hierfür war die
Auslieferung von mehr als 3.000 Smart E-Bikes im Schlussquartal 2012.
MIFA gibt erstmals konkrete Guidance
Im Rahmen der Berichterstattung hat MIFA zum ersten Mal eine konkrete
Guidance veröffentlicht. Dies spricht u.E. dafür, dass die
Visibilität des Geschäftsverlaufes zugenommen hat. Für 2013 rechnet
das Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 120 und 130 Mio. Euro und
einer EBIT-Marge zwischen 4 und 5%. Diese Vorgabe halten wir für gut
erreichbar. Wir gehen aktuell von einem Umsatz in 2013 von 127,8 Mio.
Euro sowie einem EBIT von 5,5 Mio. Euro (EBIT-Marge: 4,3%) aus.
Maßgeblich für die deutliche Steigerung von Umsatz und Ergebnis
dürften folgende Aspekte sein:
-Der Aufbau der Grace-Produktion ist abgeschlossen. Die
E-Bike-Schmiede dürfte in 2013 erstmals nennenswerte Umsatz- und
Ergebnisbeiträge beisteuern.
-Die Anzahl der ausgelieferten Smart E-Bikes dürfte im laufenden Jahr
deutlich ansteigen. Nachdem in 2012 ca. 5.000 Räder das Werk in
Sangerhausen verließen, dürften sich die Stückzahlen im laufenden
Jahr mehr als verdoppeln.
-Die in 2012 akquirierte Steppenwolf dürfte in 2013 einen
Umsatzbeitrag von rund 5 Mio. Euro liefern. Die Produkte weisen dabei
eine deutlich höhere Marge auf als klassische Fahrräder im
Volumengeschäft.
Kalter März dürfte Frühjahrsgeschäft beeinflussen
In Q1 wird sich der positive Trend des Unternehmens u.E. nicht
vollends in den Zahlen widerspiegeln. Das anhaltende Winterwetter,
insbesondere der kalte und schneereiche März, dürfte den
Fahrradabsatz branchenweit belasten. Dies sollte vor allem den
Fachhandel betreffen. Im Vergleich zu den meisten Wettbewerbern ist
MIFA hier nach wie vor deutlich weniger präsent. Dennoch dürfte sich
das Unternehmen dieser Entwicklung nicht vollständig entziehen
können. In Kombination mit der höheren Kostenbasis durch Grace und
Steppenwolf wird das Ergebnis in Q1 u.E. unter dem Vorjahreswert
liegen. Dies widerspricht jedoch nicht unserer Erwartung einer
deutlichen Ergebnissteigerung in 2013 ff., sondern verdeutlich unsere
Erwartung einer unterjährig gleichmäßigeren Ergebnisverteilung.
Fazit
Wir haben unsere Umsatz- und Ergebnisprognosen leicht gesenkt, um den
Erwartungen des Unternehmens sowie der jüngsten Entwicklung
(anhaltendes Winterwetter) Rechnung zu tragen. Aufgrund der
Umstellung unseres Modells auf das laufende Geschäftsjahr verbleibt
das DCF-basierte Kursziel bei 9,20 Euro. Das Rating lautet weiterhin
Kaufen.
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