(ots) -
Die Elektro- und Informationstechnik bleibt Wirtschaftsmotor
Deutschland. Ob sich die wirtschaftliche Lage der deutschen Elektro-
und IT-Branche 2013 gegenüber dem Exportrekordjahr 2012 verbessern
wird, ist allerdings noch unsicher. 55 Prozent der Elektro- und
IT-Unternehmen sind hier unentschieden, 38 Prozent sehen die
Entwicklungsperspektiven optimistisch. Das zeigt eine neue
VDE-Studie, die auf einer Umfrage unter den 1.300
VDE-Mitgliedsunternehmen und Hochschulen basiert. 73 Prozent der
Befragten sind der Meinung, dass Industrie 4.0, das heißt die
Vernetzung von Maschinen, Anlagen und Produktionsprozessen, den
Wirtschaftsstandort Deutschland stärken wird. Dass Deutschland seine
wirtschaftliche Position aufgrund seiner guten Technologieposition
weiter stärken kann, erwarten 61 Prozent. Die stärksten Impulse für
den Standort gehen von den Bereichen Energieeffizienz, Smart Grids
und Elektromobilität aus. Die wichtigsten Schlüsseltechnologien sind
die Energietechnik sowie Batterie- und Speichertechnologien, gefolgt
von der Automatisierungstechnik, der Informations- und
Kommunikationstechnik (IKT) sowie der Mikroelektronik /
Mikrosystemtechnik. Haupt-Innovationstreiber ist das hohe
Ausbildungsniveau in Deutschland, das größte Innovationshemmnis die
Verfügbarkeit qualifizierten Personals. Damit bleibt der Faktor
Wissen der wichtigste Dreh- und Angelpunkt der Innovationskraft im
deutschen Elektro- und IT-Sektor.
Elektro- und IT-Unternehmen setzen auf Innovationen und Vernetzung
Das Innovationsklima bleibt trotz der kühleren europäischen und
internationalen Konjunkturlage mild: Mehr als drei Viertel der
Unternehmen wollen ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE)
2013 gegenüber dem Vorjahr nicht verändern. Ein Fünftel will sie
erhöhen, kaum ein Unternehmen will sie zurückfahren. Die Situation in
Hochschulen sieht etwas differenzierter aus. Die Hälfte der
Hochschullehrer erwartet, dass die zur Verfügung stehenden Erstmittel
gleich bleiben, aber ein gutes Drittel rechnet mit einem niedrigeren
Budget. Dass die Zweitmittel konstant bleiben, erwarten etwa drei
Viertel der Professoren. Die Erwartungen bei Drittmitteln sind
positiver. Fast die Hälfte der Hochschullehrer rechnen mit entweder
mehr oder gleichbleibendem Budget. Dies unterstreicht die Bedeutung
der guten Vernetzung von Hochschulen und Unternehmen.
Innovationsstarker Standort mit "außertechnischen" Schwächen
Besondere Stärken des Industriestandorts Deutschland liegen im
Qualifikationsniveau sowie in der Technikposition und der
Innovationstätigkeit der Elektro- und IT-Branche. Neben dem hohen
Ausbildungsniveau in Deutschland werden vor allem die Netzwerke aus
Unternehmen und Hochschulen (54 Prozent), die technische
Infrastruktur und das effiziente Systemdenken deutscher Ingenieure
sowie die führende Technologieposition als Haupt-Innovationstreiber
genannt. Wichtige Standortchancen eröffnen - auch vor dem Hintergrund
des Umbaus des Energieversorgungssystems - für 62 Prozent die
intelligente Stromversorgung mit Smart Grids und für 54 Prozent das
Zusammenwachsen des Strom- und IKT-Netzes.
Die Probleme des Technikstandorts Deutschland liegen eher im
außertechnischen Bereich. Das größte Innovationshemmnis ist laut
VDE-Trendreport die Verfügbarkeit qualifizierten Personals, also das
Problem des Ingenieurnachwuchses. Aber auch Akzeptanzprobleme bei
Großprojekten sowie gesetzliche Rahmenbedingungen werden als
innovationshemmende Faktoren angesehen. Die mangelnde
Technikakzeptanz in der Bevölkerung und unangemessene politische
Rahmenbedingungen werden von je einem Drittel der Befragten beklagt.
Dass die steuerliche Forschungsförderung wichtige Impulse geben wird,
glaubt knapp ein Viertel. Mehr als die Hälfte ist in dieser Frage
unentschieden.
Ãœber den VDE-Trendreport:
An der Umfrage unter den 1.300 VDE-Mitgliedsunternehmen und
Hochschulen nahmen insbesondere Unternehmen mit Hauptsitz in
Deutschland (90 Prozent) teil. Etwa die Hälfte der befragten
Unternehmen zählt bis 100 Mitarbeiter. Der Anteil der Ingenieure an
der Belegschaft liegt in den befragten Unternehmen bei knapp 17
Prozent. Die meisten Unternehmen ordnen sich der Elektrotechnik zu
(48 Prozent). Die Branchen Energietechnik, Elektronik und IKT folgen
mit Anteilen zwischen 19 Prozent und 26 Prozent. 79 Prozent der
befragten Hochschullehrer kommen aus Fachhochschulen, 21 Prozent aus
Universitäten. Elektrotechnik ist der häufigste Fachbereich (44
Prozent), gefolgt von Elektro- und Informationstechnik (24 Prozent).
Die Studie kann für 250 Euro im InfoCenter unter www.vde.com bestellt
werden. Für VDE-Mitglieder und für Journalisten ist sie kostenlos.
Der VDE auf der Hannover Messe in Halle 13, Stand C20.
Ãœber den VDE:
Der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik
(VDE) ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen, 8.000
Studierende, 6.000 Young Professionals) und 1.100 Mitarbeitern einer
der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE
vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach.
VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs-
und Nachwuchsförderung der Schlüsseltechnologien Elektrotechnik,
Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die
Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln
der Technik als nationale und internationale Normen, Prüfung und
Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte.
Das VDE-Zeichen, das 63 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als
Synonym für höchste Sicherheitsstandards. Die Technologiegebiete des
VDE: Informationstechnik, Energietechnik, Medizintechnik,
Mikroelektronik, Mikro- und Nanotechnik sowie Automation. Mehr Infos
zum VDE unter: www.vde.com.
Pressekontakt:
Melanie Unseld, Tel. 069 6308461, melanie.unseld(at)vde.com