(ots) - Gefeiert und geschmäht
Diese Frau ließ keinen kalt. Margaret Thatcher wurde gefeiert. Und
sie wurde geschmäht, weil sie gegen die Wut des Mobs und der linken
Eliten unbeirrt ihren Kurs durchzog. Anlässlich ihres Todes wird die
Ex-Premierministerin weltweit mit respektvollen Nachrufen gewürdigt,
und auf den Straßen verspottet.
Knallhart, aber erfolgreich trat sie 1979 an, das kranke
Großbritannien wieder fit zu machen. Sie reaktivierte die Mechanismen
des Manchesterliberalismus und der Eigenverantwortung. Bei
Wirtschaftsliberalen verschaffte es ihr hohe Anerkennung. Aber am
Wegrand blieben viele Verwundete zurück: Arbeitslose, Kranke, alte
Menschen. Rigoros wrackte die "Eiserne Lady" marode Industriebetriebe
ab und brach die Macht der Gewerkschaften. Wie stark diese waren,
symbolisierte der Heizer auf der längst elektrifizierten Lok: Ohne
jede Aufgabe fuhr er weiterhin mit, weil sich die Gewerkschaftsbosse
gegen einen Stellenabbau sperrten.
Britannia rules the world, Britannien regiert die Welt, dieser
stolze Anspruch bekam neue Geltung. Aber weil Thatchers Politik
allein darauf abzielte, den Finanzplatz London auszubauen zulasten
der normalen Arbeitnehmer, musste Thatcher gehen. "I want my money
back", auch ihr verbissener Kampf um britisches Geld in Brüssel ist
unvergessen. Leider setzen ihre Nachfolger diese Fehde fort.
Beate Tenfelde
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