(ots) - Aktuelles Manager-Barometer von Odgers Berndtson
zeigt stark veränderte Karrieremotivatoren bei
Nachwuchsführungskräften / Unternehmen müssen Arbeitsbedingungen und
Personalentwicklung anpassen
Führungskräften in Deutschland sind die Inhalte ihrer beruflichen
Tätigkeit wichtiger als ihre Führungsaufgabe. Vor allem ManagerInnen
im Alter von 33 Jahren und jünger (Generation Y) zeigen eine deutlich
geringere Bereitschaft, Führungsverantwortung zu übernehmen.
Stattdessen sind ihnen ihre individuellen Entwicklungsmöglichkeiten
im Unternehmen sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
wichtig. Dies ist das Ergebnis des 2. Manager-Barometers, mit dem die
internationale Personalberatung rund 1.000 Führungskräfte in ganz
Deutschland nach ihren Karrieremotiven, ihrer Einsatzbereitschaft und
ihrer persönlichen Work-Life-Balance befragt.
60 Prozent der befragten Führungskräfte gaben an, dass sie das
Einsetzen ihrer persönlichen Stärken und Begabungen für ihren
weiteren Berufsweg am meisten motiviert. Damit wurde die Freude an
der Führungsaufgabe (54 Prozent) vom 1. Platz verdrängt, die im
Vorjahr noch der stärkste Motivator war. Bei Führungskräften der
Generation Y kommt Führung als Karrieretreiber sogar erst an vierter
Stelle. "Die Karrieremotivatoren haben sich über die letzten drei
Generationen stark verändert", erläutert Adrian Fischer, Partner bei
Odgers Berndtson und Leiter der Studie, die Ergebnisse. "Während für
die Babyboomer-Generation noch langfristiger Wohlstand und
Alterssicherung wichtig war, blicken die Mittvierziger der Generation
X schon sehr viel kurzfristiger auf die Optimierung ihrer Karriere -
verbunden mit den einschlägigen Statussymbolen. Für die Vertreter der
Generation Y kommt dagegen erst eine ausgeglichene Work-Life-Balance
gefolgt von dem Wunsch einer inhaltlich getriebenen
Selbstverwirklichung. Erst danach äußern sie ihre
Karriereambitionen."
Bestehende Incentive-Modelle der Unternehmen greifen nicht mehr
Dass die Generation Y ihrer Karriere einen anderen Stellenwert
beimisst, bestätigt auch die parallel durchgeführte Befragung von
Odgers Berndtson unter den 500 größten Unternehmen in Deutschland.
Mehr als 70 Prozent der befragten Personalchefs stellen fest, dass
die Bereitschaft, berufliche Ziele über private Belange zu stellen,
beim Führungsnachwuchs stark abgenommen hat. Gleichzeitig beobachten
sie bei jungen ManagerInnen eine geringere Bereitschaft, sich
geltenden Werten und Verhaltensweisen im Berufsleben zu unterwerfen
(65 Prozent), Verantwortung für Entscheidungen zu übernehmen (37
Prozent) sowie räumlich flexibel eingesetzt zu werden (37 Prozent).
Ob die Generation Y deshalb eine Generation von
Karriereverweigerern ist, wird sich jedoch erst noch erweisen müssen.
Bisher stehen die Vertreter dieser Generation altersbedingt noch am
Anfang ihres Berufslebens. Eines lässt sich der Generation aber
bereits heute attestieren: Sie wird nicht auf die bestehenden
Incentive-Modelle der Unternehmen anspringen. "Ein größeres Büro, ein
Mehr an Personalverantwortung oder ein höheres Gehalt werden nicht
mehr ausreichen, um die Generation Y an das eigene Unternehmen zu
binden oder sie zur Übernahme von Führungsaufgaben zu motivieren",
ist sich Berater Fischer sicher. Die große Herausforderung der
nächsten Jahre wird für die Unternehmen daher darin bestehen, ein
besseres Verständnis der kommenden Manager-Generation zu entwickeln,
um dann die Personalentwicklung auf diese speziellen Bedürfnisse
auszurichten. So äußern die Vertreter der Generation Y konkrete
Forderungen wie zum Beispiel die Anwesenheitskultur zu lockern, die
Flexibilisierung in der Arbeit zu erhöhen, die elektronisch
Erreichbarkeit zu begrenzen oder die Karriereplanung mehr an den
Inhalten als an der Führungsebene auszurichten.
Die vollständigen Ergebnisse des 2. Manager-Barometers finden Sie
zum Download unter www.odgersberndtson.de. Sie können die PDF-Version
der Studie auch anfordern unter presse(at)odgersberndtson.de.
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