(ots) - Deutschland sollte nach Aussage des
Wirtschaftsweisen Volker Wieland zugunsten einer höheren
Beschäftigung auf stärkere Lohnerhöhungen verzichten. Davon könnten
auch die Menschen in den Krisenländer des Euroraums profitieren, wenn
sie mehr Bereitschaft zeigen würden, in Deutschland zu arbeiten,
sagte das Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in einem Interview mit dem Wall
Street Journal Deutschland. "Sie können entweder Löhne erhöhen oder
Beschäftigung ausweiten", sagte der Frankfurter Ökonom.
Wieland fordert, die Eurozone tatsächlich als den einheitlichen
Wirtschaftsraum zu begreifen, als der er immer geplant gewesen sei.
Dann könnten die Menschen in ganz Europa von der relativen
Wirtschaftsstärke Deutschlands profitieren. "Die Idee Europas war ja,
freie Arbeitsmobilität wie in den USA zu erreichen. Wenn sie in
einzelnen Gegenden so einer großen Wirtschaftszone hohe
Arbeitslosigkeit haben, dann muss der Ansatz sein, die Beschäftigung
dort zu steigern, wo sie gesteigert werden kann und nicht die Löhne
zu erhöhen", sagte er.
Mit Blick auf die Rettung von Banken in europäischen Krisenstaaten
hält Wieland eine Beteiligung von Anlegern, auch aus Deutschland, für
notwendig. Der Staat alleine könne nicht alles tragen. "Fairness ist
ein wichtiges Kriterium in einer Union. Fair ist, dass auch
Investoren aus dem Ausland beteiligt werden", sagte der
Wirtschaftsweise. Allerdings müssten das nicht gleich die Inhaber von
Giroanlagen sein, sondern "idealerweise Anleihebesitzer".
Das vollständige Interview lesen Sie hier:
http://on.wsj.com/16UdLB1
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