(ots) - Mehr Respekt zollen
Mit sicherem Gespür für eines der drängendsten innenpolitischen
Themen hat sich Angela Merkel auf eine Demografiereise begeben. Die
dabei gewonnenen Informationen fließen am 14. Mai in den
Demografie-Gipfel ein, zu dem die Bundesregierung einlädt.
Herauskommen sollen Ideen, wie Deutschland künftig mit seiner älter
werdenden Gesellschaft umgeht.
Dabei stehen beileibe nicht nur ältere Menschen im Vordergrund,
wie die Visite der Kanzlerin in Wellingholzhausen beweist: Dort hat
sie schlaglichtartig auf das Problem aufmerksam gemacht, dass sich
immer weniger junge Menschen für einen Altenpflegeberuf entscheiden.
Sicherlich hat das auch mit der relativ niedrigen Bezahlung zu tun.
Viel gravierender aber fällt ins Gewicht, dass die Pflegeberufe noch
immer kein gutes Image besitzen. Nachdenklich stimmt, dass manche
Eltern ihren Kindern sogar von dem Beruf abraten.
Da tut es gut, wenn die Regierungschefin persönlich den
Stellenwert dieser Tätigkeit für die Gesellschaft hervorhebt.
Schließlich wird in den meisten Einrichtungen wirklich gute Arbeit
geleistet. Und: "Die Freude, die man zurückbekommt, ist toll",
formulierte es ein Pflegeschüler. Wenn sich diese innere
Zufriedenheit im Beruf demnächst noch mit fairer Entlohnung paart und
wir alle den dort Tätigen für ihre aufopferungsvolle Arbeit mehr
Respekt zollen, gelingt der Imagewandel. Alle werden einmal alt!
Christoph Franken
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