(ots) - Aufgepasst
Jetzt wird's interessant. Und zwar auf eine ernster zu nehmende
Weise als zur Gründungsphase der Piraten. Denn bei der gerade
gestarteten "Alternative für Deutschland" herrscht zumindest Klarheit
über das politische Ziel: Sie will raus aus dem Euro. Diese
Parteigründung ist eine logische Nebenwirkung der Krise, die die
Euro-Länder seit Jahren durchschüttelt. Eine Krise, deren
Hintergründe und Folgen die meisten Menschen kaum überblicken können.
Aber für nicht wenige von ihnen steht fest, dass es ihnen ohne den
Euro besser ginge.
Die Euro-Hasser lassen sich nicht eindeutig einer politischen
Richtung zuordnen. Von den derzeit angeblich 7500 Mitgliedern der
neuen Partei sollen mehr als 1500 von anderen Parteien kommen.
Mehrheitlich von der CDU, aber eben auch von der FDP, der SPD, den
Piraten und den Grünen. Die gesellschaftliche Unübersichtlichkeit
wächst also weiter - symptomatisch für die Gegenwart, aus der die
neue Partei am liebsten verschwinden möchte. Zurück zur D-Mark: als
ob damit alles wieder gut wäre.
Die ungemütliche Globalisierung würde nicht mit dem Euro
verschwinden. Diese Tatsache wird seine Gegner aber nicht davon
abhalten, der "Alternative" ihre Stimme zu geben. Deshalb ist die
Botschaft für die alteingesessenen Parteien klar: Sie müssen die
Skeptiker ernst nehmen und überzeugende Argumente für den Euro
finden. Sonst gehen ihnen entscheidende Stimmen verloren.
Anne Diekhoff
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