Der weltweite Abschwung hat auch die maritime Wirtschaft voll getroffen. Preise und Nachfrage sind eingebrochen, gewaltige Überkapazitäten bedrohen einige Reeder in ihrer Existenz. Gibt es Anzeichen einer baldigen Belebung? Wie lautet die Erfolgsformel für die maritime Logistik in rauer See? Führende Branchenvertreter werden darüber auf der transport logistic 2009 und der begleitend dazu stattfindenden mariLOG vom 12. bis 15. Mai in München diskutieren.
(firmenpresse) - Die mariLOG, die 5. internationale Konferenz für maritime Logistik, findet am 12. Mai 2009 von 13.30 bis 17.30 Uhr im Rahmen der Fachmesse transport logistic 2009 statt. Neben den Auswirkungen der globalen Rezession auf den Welthandel werden auf der mariLOG natürlich auch andere Fragen diskutiert, etwa jene nach der Verbesserung der Anbindungen der Seehäfen an das Hinterland. Dank der staatlichen Konjunkturprogramme gibt es derzeit gute Möglichkeiten, wichtige Vorhaben zu beschleunigen. Gleichzeitig ist die effizientere Gestaltung der Prozesse in den Seehäfen selbst und der Informationskette bis hin zum Verlader ein wichtiges Thema. Hierzu melden sich auf der mariLOG Experten und Praktiker zu Wort. An der abschließenden Podiumsdiskussion „Effizienzreserven im Seehafen-Hinterlandverkehr“, die am 12. Mai von 16.00 bis 17.30 Uhr stattfindet, nehmen Emile Hoogsteden, Director Containers von Breakbulk & Logistics Port of Rotterdam, Dr. Sebastian Jürgens, Vorstandsmitglied der Hamburger Hafen und Logistik AG, Dr. Wilfried Schumacher, Business Unit Director von Wincanton, Helmut Frank, Geschäftsführender Gesellschafter der ACOS Group AG und Luc Aernouts, Chief Commercial Officer (CCO) von der Antwerp Port Authority, teil.
Auf der transport logistic 2009 werden sich zudem rund 160 europäische See- und Binnenhäfen präsentieren, darunter beispielsweise Europas größter Binnenhafen Duisburg oder internationale Güterumschlagplätze wie die Häfen Antwerpen, Bremen, Hamburg und Rotterdam. Erstmals werden sich zudem die französischen Seehäfen gemeinsam an einem Pavillon präsentieren.
Kaum eine Branche profitierte in den vergangenen Jahren so von der Globalisierung wie die Seeschifffahrt, der Containertransport wuchs in guten Jahren um bis zu 20 Prozent. Mit umso größerer Wucht traf die Rezession die Schiffsbetreiber. „Es wird sicher einige Reeder geben, die das finanziell nicht überleben“, erwartet Burkhard Lemper vom Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL). In den Zeiten der Rezession werde die Bundesregierung die Schifffahrt weiterhin „aktiv unterstützen“, in die maritime Infrastruktur investieren und alles tun, um den internationalen Handel wieder in Schwung zu bringen – das versicherte kürzlich Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der 6. Nationalen Maritimen Konferenz in Rostock. „Die Tonnagesteuer und der Lohnsteuereinbehalt werden beibehalten“, erklärte die Regierungschefin den Reedern. Beides sei nötig, um den Bestand der deutschen Handelsflotte zu sichern, zeigte sich die Kanzlerin überzeugt. Allerdings hätten die Reeder mit wenig mehr als 500 Schiffen unter deutscher Flagge nur „das Mindestziel“ der im Maritimen Bündnis getroffenen Vereinbarung erreicht. Daran schloss sich der Appell an, bei den Rückflaggungen und der Ausbildung nicht nachzulassen.
Unabhängig von der momentanen wirtschaftlichen Lage entwickelt sich der Seehandel langfristig gesehen äußerst positiv: Über 90.000 Schiffe (größer als 100 bt) sind weltweit registriert, etwa 50.000 davon operieren international. Die Vereinten Nationen haben festgestellt, dass „die Fähigkeit zur Seefahrt, insbesondere das Eigentum einer beträchtlichen Tonnage, von grundlegender Bedeutung für die Unterstützung und die Förderung des Handels eines Landes sind“. Etwa 90 Prozent der weltweiten Handelstonnagen werden mittlerweile auf dem Seeweg transportiert, schätzt die European Community Shipowners Association. Der Seehandel ist in den vergangenen 40 Jahren um über 400 Prozent angestiegen. Besonders wichtig ist hierbei das Containersegment, bei dem auf ein weiteres Wachstum von 400 Prozent bis zum Jahr 2022 gesetzt wird.
Weltweit gibt es über 8.000 Häfen und Terminals, von denen etwa 2.000 von Bedeutung sind – doch die Top 50 dominieren das Geschäft. Es gibt global betrachtet weiterhin einen Trend, der sich von der traditionellen Schifffahrt mit Massenschüttgut und Massenstückgut (nicht containerisiert) hin zu einem vereinheitlichten Frachtverkehr (containerisiert und Roll-on/Roll-off) verlagert. Da der Containerverkehr unabhängig von der momentanen Situation langfristig deutlich wächst, werden an zahlreichen Standorten die Hafenkapazitäten deutlich erweitert: In den Shanghaier Hafen im Jangtse-Delta etwa wurden in den vergangenen Jahren über 10 Milliarden Dollar investiert: Mit elf Metern Tiefe war er für die riesigen Containerschiffe nämlich inzwischen zu flach. Deshalb wurde 50 Kilometer außerhalb von Shanghai ein neuer Tiefseehafen gebaut. Die größten Containerschiffe der Welt können hier vor Anker gehen. Eine 30 Kilometer lange Brücke verbindet den Hafen mit dem Festland. Spätestens 2020 wird der Shanghaier Hafen der größte der Welt sein. Direkt nebenan entsteht gerade die Hafencity Lingang, auf dem Reißbrett für eine Million Einwohner angelegt. Auch Spanien sieht großes Potenzial in seinen Häfen: Bis 2020 will das Land rund 23 Milliarden Euro in die Hafeninfrastruktur investieren. Dieser Vorstoß zielt besonders darauf ab, die Küstenschifffahrt und die Hinterlandverkehre anzukurbeln.
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Ãœber die transport logistic
Die 12. internationale Fachmesse für Logistik, Telematik und Verkehr findet vom 12. bis 15. Mai 2009 auf dem Gelände der Neuen Messe München statt. Die transport logistic ist die weltweit größte Messe für den vielschichtig strukturierten Güterverkehr auf Straße, Schiene, Wasser und in der Luft. Das Portfolio umfasst Logistik und Güterverkehr, Telematik sowie innerbetrieblichen Transport und Materialfluss. In die transport logistic 2009 ist die Air Cargo Europe integriert, eine zum vierten Mal stattfindende Ausstellung der globalen Luftfrachtindustrie. Das umfangreiche Konferenzprogramm und die Fachkonferenzen, die 4. Air Cargo Europe für die Luftfracht und die 5. marilog für die maritime Logistik, bieten einen fundierten Überblick über neue Märkte, Trends und Innovationen der internationalen Transport- und Logistikwirtschaft. Zur transport logistic 2009 werden mehr als 1.600 Aussteller aus über 55 Ländern erwartet. Die Statistiken sind im Auftrag der Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen (FKM) geprüft.
Über die Messe München International MMI
Die Messe München International (MMI) ist mit rund 40 Fachmessen für Investitionsgüter, Konsumgüter und Neue Technologien eine der weltweit führenden Messegesellschaften. Über 30.000 Aussteller aus mehr als 100 Ländern und mehr als zwei Millionen Besucher aus über 200 Ländern nehmen jährlich an den Veranstaltungen in München teil. Darüber hinaus veranstaltet die MMI Fachmessen in Asien, in Russland, im Mittleren Osten und in Südamerika. Mit sechs Auslandsbeteiligungsgesellschaften in Europa und Asien sowie 66 Auslandsvertretungen, die 89 Länder betreuen, verfügt die MMI über ein weltweites Netzwerk.
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