(ots) -
Wohnen, Haushaltsenergie und Wasser machen einen immer größeren
Teil der privaten Konsumausgaben in Deutschland aus. Nach Angaben des
Statistischen Bundesamts legte ihr Anteil in den vergangenen 20
Jahren um 23,8 Prozent auf 352 Milliarden Euro zu. Mit einer
abbezahlten Immobilie fallen die Wohnkosten geringer aus.
Die Haushalte müssen immer mehr Geld fürs Wohnen veranschlagen.
Der Anteil der Wohn- und Wohnnebenkosten am gesamten Konsum steigt
seit Jahrzehnten: Entfielen im Jahr 1992 mit fast 180 Milliarden Euro
noch 19,7 Prozent der Konsumausgaben auf Wohnen, Energie und Wasser,
waren es 2012 mit 352 Milliarden Euro bereits 24,4 Prozent - eine
Zunahme von fast einem Viertel. Insgesamt gaben die Haushalte im
vergangenen Jahr 1,44 Billionen Euro für Konsumzwecke wie Nahrung,
Kleidung oder Wohnen aus.
Nicht nur Kostensteigerungen bei Öl, Gas und Strom tragen zum
höheren Wohnkostenanteil bei - auch die Nettokaltmieten inklusive
Betriebskosten haben in den vergangenen 20 Jahren im bundesweiten
Durchschnitt um fast 57 Prozent zugelegt. Diese Entwicklung hat zwar
seit der Jahrtausendwende an Dynamik verloren, eine Trendwende lässt
sich daraus aber nicht ableiten. "Wohneigentümer sind gegenüber
Mietern im Vorteil: Den steigenden Energiepreisen können sie mit
einer Modernisierung begegnen, und von Mieterhöhungen sind sie nicht
betroffen", sagt Gregor Schneider von der LBS.
Ist die Immobilie abbezahlt, sinken die Wohnkosten deutlich, da
nur noch Nebenkosten anfallen. So wenden Wohneigentümer ab 60 Jahren
für die Wohnkosten ohne Energie und Wasser noch maximal 12 Prozent
des Haushaltsnettoeinkommens auf - bei Mietern sind es fast 30
Prozent. "Dieser Effekt macht sich besonders im Ruhestand bemerkbar,
da die Renten im Vergleich zum letzten Gehalt in der Regel erheblich
geringer ausfallen", so Gregor Schneider. Derzeit erhalten Rentner
durchschnittlich 740 Euro aus der gesetzlichen Rentenkasse - ohne
Mietzahlung bleibt davon deutlich mehr Geld im eigenen Portmonee.
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