(ots) - Taktisch klug
Ende 2014 macht noch lange nicht der letzte Bundeswehrsoldat in
Afghanistan das Licht aus: Denn 600 bis 800 Männer und Frauen will
Verteidigungsminister Thomas de Maizière auch danach noch im Land
lassen - eine gute Entscheidung.
Gut ist dieser Entschluss mit Blick auf die vielen einheimischen
Helfer, die der Truppe bislang zur Seite standen. Sie haben noch mehr
Zeit, sich auf den vollständigen Abzug vorzubereiten. Es ist wichtig,
dass die Bundesregierung alles Erdenkliche unternimmt, um ihre
afghanischen Unterstützer, wie etwa Übersetzer, vor der Rache der
Taliban zu schützen. Am besten würde dies durch die Aufnahme
hierzulande gelingen. Das wünschen sich auch die meisten Helfer -
obwohl der afghanische Präsident Hamid Karsai dagegen ist.
Nötig ist der fortlaufende Einsatz in dieser Größenordnung zudem
wegen der fehlenden Entschlusskraft der USA. Der größte
Truppensteller am Hindukusch hat sich noch nicht festgelegt, wie
stark er sich nach 2014 engagiert. Auch deshalb ist Deutschland bis
auf Weiteres so gefordert.
Aus dieser Not hat die Bundesregierung zugleich eine Tugend
gemacht: Denn dadurch, dass sie den ersten Schritt geht, verschafft
sie sich einen taktischen Vorteil bei den Verhandlungen über das
tatsächliche Truppenkontingent. Bisher hat sie lediglich einen Rahmen
abgesteckt.
Fabian Löhe
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