(ots) - Angesichts des Fachkräftemangels in der Pflege
greift Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr eine Forderung des bpa
auf und verlangt, mehr ausländischen Pflegefachkräften eine
Beschäftigung in Deutschland zu ermöglichen. Er sagte gegenüber der
Zeitung "Die Welt": "Wir brauchen Zuwanderung, auch wenn das allein
die Probleme in der Pflege nicht lösen wird." Er betonte, dass die
Hürden für ausländische Pflegefachkräfte immer noch zu hoch seien und
er forderte: "Die Vorrangprüfung für Pflegekräfte muss fallen."
"Wir begrüßen diese klaren Worte des Ministers sehr", so Bernd
Meurer, der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer
Dienste e.V. (bpa). Um den Pflegekräftemangel erfolgreich begegnen zu
können, bedarf es mehr Ausbildung und mehr Qualifizierung, aber
zugleich auch mehr Zuwanderung von ausländischen Pflegefachkräften.
Der Gesundheitsminister hat das endlich deutlich zum Ausdruck
gebracht. "Wir hoffen, dass sich die gesamte Bundesregierung noch vor
der Wahl auf weitere Schritte verständigt, um mehr ausländischen
Pflegefachkräften eine Beschäftigung in Deutschland zu ermöglichen",
so Meurer. "Insbesondere brauchen wir auch unbürokratische
Anerkennungsverfahren in allen Bundesländern. Kontraproduktiv sind
dagegen überzogene Sprachanforderungen und Anerkennungsverfahren, die
sich über ein halbes Jahr und mehr hinziehen. Es ist unzumutbar, wenn
man von Pflegefachkräften mit Studienabschluss und Berufserfahrung
aus dem Ausland weitere Praktika fordert und obendrein
Sprachkenntnisse, die man auch für ein Germanistikstudium benötigt."
"Wer sich entscheidet, Pfleger oder Arzt zu werden, muss in den
nächsten Jahrzehnten keine Angst haben, seinen Arbeitsplatz zu
verlieren" so der Bundesgesundheitsminister. Diese Einschätzung
bestätigt Bernd Meurer: "Der Minister hat recht. Eine Beschäftigung
in der Pflege ist ein krisensicherer Job, allerdings auch in einigen
Nachbarländern. Wir müssen endlich zügig die Restriktionen zur
Aufnahme der Fachkräfte beseitigen oder wir kommen erneut zu spät,
weil sich diese schon für ein anders Land entschieden haben."
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