(ots) - "Der erste Schreiadler wurde vor wenigen Tagen in
Brandenburg beobachtet - er befindet sich bereits in seinem
Brutgebiet", berichtet Dr. Andreas Kinser, Schreiadler-Experte der
Deutschen Wildtier Stiftung. Insgesamt vier Schreiadler, die in einem
Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung mit Sendern ausgestattet
wurden, stehen kurz vor der Ankunft im Adlerhorst. Bei der Deutschen
Wildtier Stiftung herrscht Erleichterung: "Der wochenlange Rückflug
aus den Überwinterungsgebieten, die im über 10 000 Kilometer
entfernten südlichen Afrika liegen, ist gefährlich", betont Kinser.
"Die späte Ankunft in diesem Jahr hängt wahrscheinlich mit unserem
langen Winter zusammen."
Das Ãœberleben jedes einzelnen Schreiadlers ist von immenser
Bedeutung für die Population, denn in Deutschland sind Schreiadler
vom Aussterben bedroht. Die letzten knapp 100 Paare brüten in
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. "Ursachen für den
Bestandesrückgang sind vor allem Intensivierungen in der Land- und
Forstwirtschaft", sagt Dr. Andreas Kinser. In einem Modellprojekt,
das durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des
Bundesumweltministeriums gefördert wird, erprobt die Deutsche
Wildtier Stiftung derzeit gemeinsam mit Landbewirtschaftern, wie eine
schreiadlerfreundliche Nutzung der Lebensräume aussehen könnte.
Auch in Lettland, im Naturreservat Teici, sind bereits einzelne
Schreiadler gesichtet worden. Das Besondere an diesen Adlern: Die
Schreiadlereltern in spe sind die künftigen Doku-Stars einer
Live-Übertragung. Per Web-Kamera, die in der Nähe des Horstes
versteckt ist, wird das Brutgeschehen ins Internet übertragen. "Noch
haben die Tiere den Horst nicht besetzt", sagt Dr. Andreas Kinser.
"Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass das in den nächsten Tagen
passieren wird." Was sich im Schreiadlerhorst tut, kann unter
www.Schreiadler.org live verfolgt werden. Heute ist lediglich der
leere Horst zu sehen, doch das wird sich in den nächsten Tagen
ändern.
Die Web-Kamera ist Teil eines lettischen Forschungsprojektes, das
der lettische Schreiadler-Experte und Kooperationspartner der
Deutschen Wildtier Stiftung, Ugis Bergmains, initiiert hat.
Pressekontakt:
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E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de