(ots) - Die Kubanerin Yoani Sánchez ist innerhalb weniger
Jahre zur international bekanntesten unabhängigen Stimme ihres Lands
geworden. Auf ihrem Blog Generación Y
(www.desdecuba.com/generaciony/) beschreibt sie seit 2007 ungeschönt
den Alltag im Reich Fidel und Raúl Castros - einschließlich
Versorgungsengpässen, Verkehrschaos und Perspektivlosigkeit. Gerade
weil diese Skizzen subjektiv ausfallen, fängt Sánchez mit ihnen die
Probleme und Gefühle vieler Kubaner ein. Zugleich scheut sie sich
nicht, politische Missstände zu benennen oder die Regierung mit
Aktionen wie einem Online-Interview mit US-Präsident Barack Obama zu
provozieren.
Auf diese Weise ist Sánchez schnell zu einer führenden Dissidentin
geworden. Dabei propagiert sie gar kein grundlegend anderes System,
besteht aber umso hartnäckiger darauf, dass die Vielfalt der
Meinungen in Kuba gehört wird und geäußert werden kann. Die
kubanische Regierung versuchte anfangs, Sánchez' Blog für Leser im
eigenen Land zu sperren. Doch angesichts Dutzender Übersetzungen,
einer nach Millionen zählenden Leserschaft im Ausland, Dutzender
Auszeichnungen und Gastbeiträgen in Zeitungen rund um den Globus
erwies sich diese Strategie als nicht haltbar. Mittlerweile setzt die
Regierung bevorzugt darauf, die Bloggerin als Söldnerin des Auslands
darzustellen, die Lügen über die Situation im Land verbreite.
Nach rund 20 vergeblichen Ausreiseversuchen in fünf Jahren erhielt
Yoani Sánchez Anfang dieses Jahres infolge gelockerter
Reisebestimmungen einen Pass. Mitte Februar 2013 hat sie daraufhin
ihre erste Auslandsreise seit fast zehn Jahren angetreten und besucht
nun knapp drei Monate lang zwölf Länder.
Anlässlich ihres Aufenthalts in Berlin laden Reporter ohne
Grenzen, die tageszeitung und das Instituto Cervantes Berlin ein zu
einem
GESPRÄCH MIT YOANI SÁNCHEZ ÜBER KUBAS GEGENWART UND ZUKUNFT
moderiert von Bernd Pickert (Auslandsredakteur, die tageszeitung)
am Mittwoch, 8. Mai 2013 um 19.30 Uhr im Instituto Cervantes Berlin,
Rosenstr. 18-19, 10117 Berlin.
Die Veranstaltung findet auf Spanisch mit deutscher Übersetzung
statt. Wegen der begrenzten Zahl verfügbarer Plätze wird um Anmeldung
an rog(at)reporter-ohne-grenzen.de gebeten.
Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Pressearbeit
Ulrike Gruska / Christoph Dreyer
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