PresseKat - Frauenquote für Aufsichtsräte hilft den Parteien, aber nicht den Frauen

Frauenquote für Aufsichtsräte hilft den Parteien, aber nicht den Frauen

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(firmenpresse) - Essen, 17.04.2013 – Mit einer gesetzlichen Frauenquote für Auf-sichtsräte und Vorstände wird nach Einschätzung des Berufsver-bandes DIE FÜHRUNGSKRÄFTE – DFK das eigentliche Thema ver-fehlt. Schon heute zeigt sich, dass die wenigen Aufsichtsratsman-date, die an Frauen vergeben werden, häufig an Top-Managerinnen aus dem Ausland gehen. Für qualifizierte Frauen aus Deutschland ändert sich daher mit einer solchen Quote noch überhaupt nichts zum Besseren. Bei der Frauenquote handelt es sich aber um ein ideales Wahlkampfthema, das keine Partei der Konkurrenz überlassen wird. Die Politiker überbieten sich daher mit Vorschlägen, haben dabei aber eher den eigenen Wahlerfolg im Auge als die Förderung der Frauen.
„Es genügt nicht, über Frauenquoten im Aufsichtsrat zu diskutieren. Viel wichtiger ist es, den Frauenanteil im mittleren Management, z. B. unter den Leitenden Angestellten, zu erhöhen“, sagt Dr. Ulrich Goldschmidt, Hauptgeschäftsführer des DFK. „Weibliche Vorstands- und Aufsichts-ratsmitglieder fallen nicht vom Himmel, nur weil man sich auf Selbstver-pflichtungen oder auf gesetzliche Quoten verständigt. Wer mehr Frauen in den Vorständen oder Aufsichtsräten der Unternehmen haben will, muss vor allem dafür sorgen, dass im so genannten „Mittel-Management“ bei den Leitenden Angestellten der Frauenanteil sukzessive erhöht wird. Für Aufgaben im Vorstand oder im Aufsichtsrat muss man sich zuvor in unternehmerischer Verantwortung auf den darunter liegenden Führungs-ebenen eines Unternehmens qualifiziert und bewährt haben“, so Gold-schmidt weiter.
Diese Entwicklung läuft nach Einschätzung des Führungskräfteverban-des DFK viel zu schleppend. Mit ihrer zögerlichen Haltung bei der Ent-wicklung weiblicher Führungskräfte provozieren die Unternehmen gera-dezu die Forderung nach einer umfassenden Frauenquote in den Unter-nehmen, die dann nicht nur auf Vorstands- und Aufsichtsratsebene be-schränkt wäre. Nach Auffassung des DFK ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der europäische Gesetzgeber hier eingreift.




Hinzu kommt, dass der Aufstieg von Frauen in Führungspositionen mit-unter sogar gezielt verhindert wird. Nach einer eigenen Untersuchung des DFK sind rund 62% der weiblichen Führungskräfte in Deutschland schon einmal auf Grund ihres Geschlechts am Arbeitsplatz diskriminiert worden – eine erschreckend hohe Zahl. So ist es denn auch kein Wunder, dass die Frauen inzwischen die Geduld mit den Unternehmen verloren haben. Eine Umfrage des DFK unter weiblichen Führungskräften ergab, dass sich 54% von ihnen für die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote in der Wirtschaft aussprechen, wobei überwiegend gefordert wird, diese nicht nur für Vorstände und Aufsichtsräte, sondern für alle Führungspositionen im Unternehmen festzuschreiben. Weitere 33% der befragten Frauen ziehen eine freiwillige Selbstverpflichtung der Un-ternehmen einer gesetzlichen Frauenquote vor.
Die Unternehmen sind also gut beraten, endlich mit einem höheren Frauenanteil in Führungspositionen Ernst zu machen. Mathematische Tricksereien und das Vortäuschen von Quotenerfüllung verbieten sich von selbst, wenn man als Unternehmen glaubwürdig bleiben will. Alles, was auf diesem Gebiet unternommen wird, muss nachvollziehbar und vor allem auch nachhaltig sein. Gute Beispiele gibt es in der Industrie inzwischen einige, betont der Verband DIE FÜHRUNGSKRÄFTE - DFK.

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Über DIE FÜHRUNGSKRÄFTE
Der Berufsverband DIE FÜHRUNGSKRÄFTE (DFK) ist die branchenübergreifende Stimme der Führungskräfte in Deutschland. Der Berufsverband vertritt bundesweit rund 25.000 Führungskräfte des mittleren und höheren Managements auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. Kernthemen sind dabei Arbeitsrecht und Arbeitsmarktpolitik, Sozialrecht und Sozialpolitik, Steuer- und Bildungspolitik sowie Umweltthemen. Darüber hinaus besetzt der Verband Branchenthemen u.a. aus den Bereichen Energie, Metall/Elektro, Stahl, Telekommunikation, Finanzen und Versicherungen. Die Mitglieder erhalten eine umfassende Unterstützung auf ihrem Karriereweg z.B. in Form von juristischer Beratung und Vertretung, vielfältigen Weiterbildungsangeboten und aktuellen Informationen aus dem Berufsleben. Zudem bietet der DFK über seine Regional- und Fachgruppen ein gut ge-pflegtes und weit verzweigtes Kontaktnetzwerk. Der Berufsverband ist in 21 Regionalgruppen unterteilt und hat seine Hauptgeschäftsstelle in Essen. Weitere Geschäftsstellen sind in Köln, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart. In Berlin ist der Berufsverband mit einer Hauptstadt-Repräsentanz vertreten.



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Datum: 23.04.2013 - 11:31 Uhr
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