(ots) - Bereits 79 Prozent der Arbeitnehmer nutzen
täglich für ihre Arbeit mobile Geräte wie Notebooks, Smartphones oder
Tablet-Computer, berichtet der Branchenverband Bitkom. Der Austausch
mit Kollegen, Kunden und Dienstleistern erfolgt immer häufiger auch
von zuhause oder unterwegs. Das stellt hohe Ansprüche an den
Informationsschutz mobiler Geräte. Doch nur etwa ein Drittel der
deutschen Unternehmen hat zentrale Vorgaben für mobile Sicherheit in
der Firma weitestgehend durchgesetzt, zeigt eine Markteinschätzung
von Steria Mummert Consulting.
Smartphones und Tablet-Geräte sind heute Alleskönner. "Ohne
zusätzliche Maßnahmen sind sie aber leider ungeeignet für den
sicheren geschäftlichen Einsatz. In der Standardkonfiguration halten
sie versierten Angreifern nicht lange stand", sagt
IT-Sicherheitsexperte Wolfram Funk von Steria Mummert Consulting. Und
das müssten sie. Denn als Tor zu einer wachsenden Zahl an internen
Unternehmensinformationen sind sie mittlerweile zu einem attraktiven
Angriffsziel für Kriminelle und Wirtschaftsspione geworden. Gerade
auf Smartphones und Tablets werden häufig auch unternehmensfremde,
nicht vertrauenswürdige Anwendungen genutzt, die zum ungewollten
Abfluss unternehmensinterner Daten führen können.
"Viele Unternehmen befinden sich hier momentan noch im Blindflug",
warnt Funk. Die technologischen Umsetzungsoptionen für mobile
Sicherheit sind für die Kunden immer noch intransparent. Es gibt auch
noch keine gesicherte Historie an Sicherheitszwischenfällen, die sich
als Entscheidungskriterium und als Rechtfertigung gegenüber internen
Budgetgebern mitnutzen ließe. "Leider messen Entscheider der
Nutzerfreundlichkeit von Smartphones und Tablets häufig ein deutlich
höheres Gewicht bei als der Sicherheit", bedauert Wolfram Funk.
Trotz der wachsenden Gefahr sind Firmen in Deutschland noch
zögerlich mit Abwehrmaßnahmen. Ob es um Sicherheitstechnologien geht
oder um Prozesse wie etwa im Falle eines Verlusts oder der Rückgabe
des Gerätes: die Konzepte sind lückenhaft. Sicherheitsrichtlinien und
-standards, wie sie im PC-Umfeld schon vielfach etabliert sind,
stecken bei Smartphones und Tablets oftmals noch in den
Kinderschuhen. Nur rund 30 Prozent der deutschen Unternehmen mit
mindestens 100 Mitarbeitern haben aktuelle Richtlinien für mobile
Sicherheit oder zumindest Technologiestandards für einzelne Aspekte
unternehmensweit durchgesetzt. Etwa 50 Prozent verfügen nur über
veraltete und unvollständige Richtlinien, die nicht immer
unternehmensweit gültig sind. "20 Prozent der deutschen Firmen
verzichten sogar komplett auf unternehmensinterne Vorgaben für mobile
Sicherheit", so Wolfram Funk von Steria Mummert Consulting.
Fest steht: Die wachsende Anzahl mobiler Geräten muss zentral
verwaltet werden. "Dadurch soll ein angemessenes Sicherheitsniveau
hergestellt werden, aber auch ein kosteneffizienter und transparenter
IT-Betrieb", sagt IT-Sicherheits-Experte Wolfram Funk. In der Praxis
ist die TCO (Total Cost of Ownership) ein wesentliches
Entscheidungskriterium. "An einer Standardisierung von Geräten und
Sicherheitsmaßnahmen kommen Unternehmen daher kaum vorbei", ergänzt
Wolfram Funk. Zudem ist es wichtig, bei jeder Entwicklung von mobilen
Geschäftsanwendungen den Sicherheitsaspekt von Anfang an zu
berücksichtigen. Dies kann eine Herausforderung sein, wenn
Software-Entwickler nicht über das nötige Fachwissen verfügen oder
externe Entwickler nicht sorgfältig gesteuert werden. Drittens müssen
sensitive geschäftliche Daten sorgfältig vor dem ungewollten Zugriff
durch fremde Apps geschützt werden. Dies ist bereits jetzt mittels
Whitelisting- oder Abschottungsansätzen möglich.
"Verantwortliche für Informationssicherheit müssen sich heute
innerhalb ihres Unternehmens aktiv in diese drei Zielfelder
einbringen. Sonst schaffen einzelne Fach- und Unternehmensbereiche,
aber auch die IT-Organisation ihre eigenen Fakten - diese können zu
unkalkulierbaren Risiken und Fehlinvestitionen führen", so Funk.
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