(ots) -
"Don't fuck with music" mahnten heute Musikerinnen und Musiker die
Politik mit einem aufsehenerregenden Guerilla-Konzert vor dem
Reichstag. Mit der Protestaktion wehren sich die Künstler das erste
Mal gemeinschaftlich gegen die Aufweichung des Urheberrechts. In
einem Anfang der Woche im Internet veröffentlichten Manifest fordern
sie Musikfans und Politiker dazu auf, Musik mit mehr Respekt zu
behandeln und die Urheberrechte zu stärken. Konkreter Anlass der
heutigen Aktion ist das "Gesetz gegen unseriöse Geschäftspraktiken",
das dem Rechtsausschuss des Bundestages heute zum ersten Mal zur
Beratung vorliegt. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, den
Streitwert für Urheberrechtsverletzungen auf 1.000 EUR zu deckeln.
"Damit werden unsere Rechte zu Rechten zweiter Klasse degradiert
und die Rechtsverletzungen bagatellisiert. Wer sich gegen den
Musikklau wehrt, wird vom Gesetzgeber als "unseriös" beleidigt. Eine
effektive Durchsetzung des Urheberrechts wird damit für Musiker
faktisch unmöglich, denn kein Anwalt wird für ein Honorar in Höhe von
97,50 EUR die illegale Verbreitung von Musiktiteln für uns stoppen
können. Die Bundesregierung weicht das Urheberrecht weiter auf und
beraubt die Musiker damit ihrer Existenzgrundlage", erklärt der
Sprecher der Initiative, der Hamburger Musikverleger Dirk Wilberg,
die Beweggründe der Aktion.
"Die Politik muss verstehen: Nur ein starkes Urheberrecht macht
Kulturschaffen möglich. Wir fordern von Politikern, Dateihoster und
Filesharer stärker in die Pflicht zu nehmen. Wer vom Musikkopieren
finanziell profitiert, muss die Musiker und ihre Partner am Gewinn
beteiligen. Zehntausende Jobs sind vom Funktionieren eines digitalen
Musikmarktes unmittelbar oder mittelbar abhängig", so Wilberg weiter.
Vor dem Reichstag wurde während der Aktion ein Transparent mit der
Mahnung "DON'T FUCK WITH MUSIC" ausgerollt. Lautstark begleitet wurde
die Aktion von der Berliner Band "The toten Crackhuren im Kofferraum"
(The T.C.H.I.K.). Initiator der Aktion ist die Initiative Don't Fuck
With Music.
"Wir sind sehr froh, dass im Rahmen der Initiative die ersten
Musiker den Schritt in die Öffentlichkeit wagen. Bisher scheuen viele
Künstler noch davor zurück, öffentlich für ihre Rechte einzutreten,
aus Angst, sie könnten als uncool gelten. Das ist aber der falsche
Weg, denn die illegale Verbreitung von Musik schadet allen Musikern.
Dagegen müssen wir uns endlich wehren! Ich möchte alle ermuntern, das
Manifest auf unserer Website zu unterzeichnen."
Das Manifest und seine Unterzeichner sind auf der Website
www.dontfuckwithmusic.de zu finden. In den kommenden Wochen und
Monaten sollen weitere Unterstützer hinzukommen. Auf
www.facebook.com/dontfxxkwithmusic treten die Initiatoren mit ihren
Fans in Dialog und werben für ihre Positionen.
Pressekontakt:
Don't Fuck With Music - Eine Initiative zum Schutz der Musik
Dirk Wilberg
Tel.: 040 / 4320846-0
Fax: 040 / 4320846-16
Mail: presse(at)dontfuckwithmusic.de