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Tabakprodukt-Richtlinie könnte in Europa zu signifikantem Stellenabbau und Steuerausfällen in Milliardenhöhe führen

ID: 862724

(ots) - Die Umsetzung der von der EU-Kommission geplanten
neuen Tabakprodukt-Richtlinie (TPD) könnte zu deutlichen negativen
wirtschaftlichen Folgen für Europa und für Deutschland führen. Das
geht aus einer Studie von Roland Berger Strategy Consultants im
Auftrag von Philip Morris International (PMI) hervor. Durch die
geplante TPD sind in der EU bis zu 175.000 Arbeitsplätze in Gefahr.
Gleichzeitig droht den EU-Staaten ein möglicher Steuerausfall von bis
zu fünf Milliarden Euro. Allein in Deutschland könnten bis zu 13.000
Arbeitsplätze wegfallen. Den voraussichtlichen Steuerausfall für
Deutschland beziffert die Strategieberatung auf bis zu 690 Millionen
Euro. Die geplanten EU-Vorschriften für Zigarettenverpackung und
-kennzeichnung führen zu einer Homogenisierung des Zigaretten- und
Feinschnittmarktes. Experten erwarten daher eine Verschiebung der
Nachfrage zu günstigeren legalen und illegalen Zigaretten. Dies würde
außerdem zu einer Preissenkung im Zigarettenmarkt führen.
Gleichzeitig fürchten die Experten, dass der illegale Handel mit
Tabakprodukten durch das Verbot von Slim Zigaretten und
Menthol-Zigaretten zunehmen wird. Dies könnte sich auf Arbeitsplätze
und Steueraufkommen in Europa negativ auswirken.

"Die Einführung der neuen Tabakprodukt-Richtlinie könnte sich
spürbar auf die ganze europäische Wirtschaft auswirken - nicht nur
auf die Tabakbranche", sagt Patrick Mannsperger, Partner von Roland
Berger Strategy Consultants. "Derzeit generiert der europäische
Tabaksektor ein jährliches Steueraufkommen von mehr als 100
Milliarden Euro. Verringern sich die Steuereinnahmen, so könnten auch
andere, derart finanzierte Bereiche in Mitleidenschaft gezogen
werden. Dies wiederum würde die europäische Wirtschaft
beeinträchtigen und sich negativ auf die Beschäftigungszahlen in der
EU auswirken."





Illegaler Zigarettenhandel könnte stark ansteigen

Die Studie besagt, dass die vorgesehene Standardisierung von
Zigarettenverpackungen das Verhalten der Konsumenten beeinflussen
könnte: Verbraucher würden dann eher auf preisgünstige Produkte
zurückgreifen. Der illegale Markt für Tabakprodukte, der die
günstigsten Produkte bereitstellt, könnte so unter dem Einfluss der
TPD zunehmen. Zudem sind weitere Preissenkungen zur Ausweitung der
Marktanteile aufgrund der günstigen Kostenstruktur im Schwarzmarkt
einfach zu realisieren. Bereits heute werden elf Prozent der in der
EU konsumierten Zigaretten im illegalen Handel erworben. Der
Schwarzmarkt könnte jedoch um bis zu 55 Prozent steigen, sollte die
TPD standardisierte Verpackungen einführen und Slim- und
Menthol-Zigaretten verbieten.

Die analysierten Faktoren könnten bewirken, dass

- bis zu 175.000 Arbeitsplätze verloren gehen
- die EU-Staaten bis zu fünf Milliarden Euro an Steuereinnahmen
verlieren
- der intensive Preiswettbewerb voraussichtlich zu niedrigeren
Preisen in allen Segmenten des Tabakmarktes führt
- der Verkauf illegaler Zigaretten von jährlich 68 Milliarden auf
84 bis 106 Milliarden Stück in Europa steigt
- der Zigaretten- und Feinschnittkonsum um bis zu zwei Prozent
zunimmt

Die Einführung von "Plain Packaging", einer vollständigen
Standardisierung der Verpackung, die gerade als mögliche Erweiterung
der neuen Tabakprodukt-Richtlinie diskutiert wird, könnte die
möglichen Effekte weiter verstärken. Einer ersten groben Abschätzung
zufolge, die ergänzend zu der Studie von Roland Berger erfolgte,
könnte "Plain Packaging" in Kombination mit den bisher geplanten
Maßnahmen zu einem Verlust von bis zu 305.000 Arbeitsplätzen und
Steuereinnahmen von bis zu 8,5 Milliarden Euro führen. Der
Schwarzmarkt für Zigaretten könnte in diesem Fall um bis zu 65%
ansteigen.

Julie Soderlund, Vice President Communications bei Philipp Morris
International, kommentiert: "Diese Studie bestätigt: Verpackungen zu
standardisieren und Produkte zu verbieten, die rund zehn Prozent des
Zigarettenmarktes in der EU ausmachen, treibt den illegalen Handel
voran. Dieser kostet die Mitgliedsstaaten heute schon 12,5 Milliarden
Euro jährlich. Dabei gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür,
dass die geplanten Maßnahmen die Zahl der Raucher reduzieren oder die
öffentliche Gesundheit fördern werden. Wir hoffen daher, dass die EU
die Vorschläge überdenkt und die geplante TPD durch ein Regelwerk
ersetzt, das nicht politisch motiviert, sondern wissenschaftlich
fundiert ist. Es sollte geeignet sein, die Risiken des Rauchens
effektiv zu minimieren, ohne der Wirtschaft unnötige Bürden
aufzulegen."

Roland Berger Strategy Consultants hat die Studie "Die neue
EU-Tabakprodukt-Richtlinie - Potenzielle volkswirtschaftliche
Auswirkungen" im Auftrag von Philip Morris International (PMI)
erarbeitet. Die Studie analysiert geplante Maßnahmen im Rahmen der
Neuerung der EU-Richtlinie und ihre volkswirtschaftlichen Folgen.

Die vollständige Studie können Sie hier kostenlos herunterzuladen:
www.rolandberger.com/pressreleases.

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