(ots) - Entgegen den Befürchtungen der
Arbeitgeberverbände in der Zeitarbeit haben die in immer größerer
Zahl vereinbarten Zuschlagsregelungen keinen negativen Einfluss auf
die Branche. "Die Zeitarbeit findet mit den Branchenzuschlägen eine
andere Anerkennung - das Image wird positiver", sagte Andrea Dauch,
die Regionaldirektorin Süd beim deutschen Marktführer Randstad, im
Interview der "Stuttgarter Zeitung" (Montagausgabe). "Mit den
Tarifabschlüssen kommt eine neue Seriosität in den Bereich hinein.
Wir sehen darin definitiv mehr Vor- als Nachteile."
"Es war wichtig, dass etwas passiert", sagte Dauch. "Ãœber die EU
sind polnische oder tschechische Zeitarbeitsfirmen auf den Markt
gedrungen, so dass wir für die neuen Spielregeln dankbar sind." Dass
die Branchenzuschläge die Zeitarbeit unwirtschaftlich macht, wie
zuvor auf Arbeitgeberseite kritisiert wurde, "erleben wir nicht". Das
Instrument sei dadurch zwar teurer geworden. Die Kunden nutzten es
aber ähnlich wie vorher. "Wir verspüren keine Auftragsrückgänge
deswegen", sagte Dauch.
Bisher wurden für acht Branchen Zuschlagsregelungen vereinbart, um
die Leiharbeiter sukzessive mit den Stammbelegschaften
gleichzustellen - insbesondere von der IG Metall und der
Chemiegewerkschaft. Verdi verhandelt nun für jede Branche einzeln. Am
1. Juli soll eine weitere Regelung für die Druckindustrie in Kraft
treten. "Wir rechnen 2013 mit weiteren Abschlüssen", sagte Dauch. So
werde die Zeitarbeitsbranche irgendwann vollständig abgedeckt sein.
"Das war auch der Auftrag der Politik und die Zielsetzung der
Verbände."
Auch die von den Zeitarbeitsverbänden beklagte negative
Darstellung der Leiharbeit in den Medien mag die Regionalchefin nicht
bestätigen. "Die Zeitarbeit steht zwar weiter in der Kritik - auch
seitens der Gewerkschaften", so Dauch. "Es ist mir aber lieber, offen
über Vorurteile zu diskutieren, als dass einfach nur negativ über
Zeitarbeit gedacht wird."
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