(ots) - Wer lange schläft, nimmt ab. Das gilt jedenfalls
für die Winterschläfer im Tierreich. Bei der Feldhamster-"Diät"
purzeln die Pfunde gewaltig: Die kleinen Nager verlieren bis zu 30
Prozent ihres Körpergewichtes. Jetzt im Mai sind die Fettdepots des
Körpers aufgebraucht, die Vorräte zwei Meter unterm Acker längst
weggefuttert. Bevor der erste Feldhamsternachwuchs geboren wird, muss
"Mama" Hamster kräftig zulegen. Die Devise lautet deshalb jetzt:
futtern, futtern, futtern!
Feldhamster sind in Deutschland extrem selten und stehen auf der
Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Säugetiere ganz weit oben.
"Jahr für Jahr im Frühling wird das Ausmaß des ganzen Dramas
deutlich", sagt Peer Cyriacks, Feldhamsterexperte der Deutschen
Wildtier Stiftung. "Viele Feldhamster wachen nicht aus dem
Winterschlaf auf, denn sie sind in ihrem Bau schlicht verhungert. Der
Grund: Sie konnten im Herbst nicht genug Vorräte sammeln." Durch die
Intensivierung der Landwirtschaft, die industrielle
Feldbewirtschaftung mit ihrem Einsatz von Chemie und das schnelle
Umpflügen nach der Ernte, können Feldhamster kaum noch Ähren- und
Körnerreste für den Wintervorrat anlegen. "Das bedeutet ihren
sicheren Tod", sagt Cyriacks. In Baden-Württemberg,
Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz stehen Feldhamster
unmittelbar vor dem Aussterben - es gibt nur noch wenig hundert Tiere
dort.
Deshalb unterstützt die Deutsche Wildtier Stiftung ein Projekt zum
Schutz des Feldhamsters. Landwirte erhalten von der Deutschen
Wildtier Stiftung einen finanziellen Ausgleich dafür, wenn sie einen
Teil ihrer Flächen hamsterfreundlich bewirtschaften und Pflanzen wie
Luzerne anbauen, die dem Hamster nahrhaftes Futter bieten. Wenn die
Landwirte Getreidestreifen so lange stehen lassen, bis sich die Tiere
zum Winterschlaf zurückgezogen haben, können die Feldhamster die
benötigten zwei Kilogramm Getreide für ihre Speisekammer unter dem
Acker sammeln. "Patenschaften für den Feldhamster machen dieses
Projekt möglich", sagt Peer Cyriacks. Feldhamster-Paten sichern so
das Überleben der Nager - damit sie auch im nächsten Frühjahr wieder
aus dem Winterschlaf erwachen.
Mehr Infos unter: www.deutschewildtierstiftung.de
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg,
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E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de