(ots) - Arbeitnehmer sind für das Thema Prävention und
betriebliche Gesundheitsförderung sensibilisiert. Seinen Betriebsarzt
kennt jedoch immer noch jeder zweite Beschäftigte nicht und über 40
Prozent schätzen, dass Arbeit im Leben chronisch Kranker einen
geringeren Stellenwert hat - hier ist Information notwendig.
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag
des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) befasste sich
mit wichtigen Aspekten der gesundheitlichen Prävention. So gaben 39
Prozent der Befragten an, mehr über Prävention und betriebliche
Gesundheitsförderung erfahren zu wollen, 61 Prozent fühlen sich
ausreichend informiert. "Die Umfrage zeigt deutlich, dass
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland für das Thema
Gesundheit und Arbeit eine hohe Sensibilität entwickelt haben und
sich gut informiert fühlen, andererseits gibt es durchaus noch Lücken
in der Aufklärung", sagt VDBW-Präsident Dr. Wolfgang Panter. "Uns als
Verband geht es um die Verbesserung der gesundheitlichen Prävention
für Menschen im Beruf. Denn ein großer Anteil der Ausfälle, die durch
chronische Erkrankungen entstehen, können durch betriebliche
Präventionsmaßnahmen verhindert werden", so Panter weiter. Die
Betriebsärzte sind hierfür der zentrale Ansprechpartner vor Ort.
Nur 56 Prozent der Berufstätigen kennen jedoch den für sie
zuständigen Betriebsarzt. "Betriebsärzte erreichen in ihrer Tätigkeit
auch diejenigen Menschen, die sonst nur selten präventiv zum Arzt
gehen", erklärt Dr. Panter. "Deshalb ist es bedauerlich, dass fast 50
Prozent der Arbeitnehmer ihren Betriebsarzt nicht kennen", äußert der
Präsident. An dieser Stelle sind auch die Betriebe selbst gefordert:
Sie müssen eigenständiger und offensiver die Aufgaben des
Betriebsarztes kommunizieren, um seine Rolle bei der Prävention zu
stärken. Denn Betriebsärzte sind eine wichtige und glaubwürdige
Instanz.
Die Betriebsärzte helfen auch, Missverständnisse in Bezug auf
Krankheiten und Arbeitsfähigkeit auszuräumen: "Die meisten Menschen
wollen und können arbeiten. Das gilt besonders für Arbeitnehmer mit
gesundheitlichen Einschränkungen, wie einer chronischen Krankheit.
Ihre Kolleginnen und Kollegen wissen das nur leider allzu häufig
nicht", stellt Panter mit Blick auf die Umfrage fest. Rund 43 Prozent
der befragten Berufstätigen meinen, dass Arbeit für chronisch Kranke
einen geringeren Stellenwert habe als für gesunde Erwerbstätige. "Der
Betriebsarzt fördert eine vertrauensvolle Kommunikationskultur zu
gesundheitlichen Themen und wirkt so Mobbing, Kritik und schwelenden
Konflikten entgegen", fügt Panter abschließend hinzu.
Angaben zur Umfrage
Die Umfrage wurde durch das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid
im Zeitraum 20.-25.April 2013 durchgeführt. 1.001 berufstätige
Personen aus verschiedenen Altersgruppen wurden dazu telefonisch
befragt.
VDBW
Der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) ist der
Berufsverband deutscher Arbeitsmediziner und der größte
arbeitsmedizinische Fachverband Europas. Er vertritt seit 64 Jahren
die Interessen seiner rund 3.000 Mitglieder, die aus internationalen
Großunternehmen, Verwaltungen, Betriebsarztzentren oder aus der
freiberuflichen eigenen Praxis stammen. Zu den Aufgaben des VDBW
gehören die Förderung der Qualität arbeitsmedizinischer Betreuung,
die Integration des präventiven Fachgebietes Arbeitsmedizin in das
medizinische Versorgungssystem und die Unterstützung von Maßnahmen
der Gesundheitsförderung und Prävention in den Betrieben. Der VDBW
unterstützt gemeinsam mit anderen maßgeblichen Fachdisziplinen und
Institutionen die Gewinnung und Auswertung neuester
arbeitsmedizinischer Erkenntnisse sowie deren Weitergabe in die
Praxis und wirkt an der Gestaltung arbeitsmedizinischer Programme
mit. Die Zentrale des VDBW ist in Karlsruhe. www.vdbw.de
Verbandskontakt:
Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V.
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