(ots) - Genau ein Jahr nach dem Wiedereinzug von
Wladimir Putin in den Präsidentenpalast sind die Beziehungen
Russlands zum Westen ziemlich abgekühlt. Auch im eigenen Land ist der
Präsident nicht mehr heiß geliebt. Zum ersten Mal in der inzwischen
dritten Amtsperiode Putins hat sich eine - wenn auch knappe -
Mehrheit der Russen gegen eine nochmalige Kandidatur ihres
Präsidenten ausgesprochen.
Die nächsten Wahlen sind erst im Jahr 2018, trotzdem ist die
Konsequenz, mit der schon heute gegen potenzielle Konkurrenten
vorgegangen wird, beachtlich. Die Haftstrafe gegen die Kremlkritiker
Konstantin Lebedew und der Prozess gegen Alexej Nawalny sind nur die
beiden neuesten Beispiele dafür.
Der Eindruck, das Land entwickele sich im Sauseschritt zurück, ist
allgegenwärtig. Während der Westen dies mit Befremden zur Kenntnis
nimmt und sich zunehmend vom Russland des neuen Putin abwendet,
wendet sich dieser immer mehr dem Osten zu. Xi Jinping, der neue
Führer in Peking, hat nicht etwa Washington, Tokio oder eine
Hauptstadt Europas für seinen Antrittsbesuch als Staatspräsident
gewählt. Und Wladimir Putin hat ziemlich klar gesagt, was zumindest
er sich ganz gut vorstellen mag: China und Russland, so der
Kremlchef, könnten gemeinsam tonangebend sein für die künftige
Weltpolitik.
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