(ots) - Der deutsche Industriemotor ist zu
Beginn des zweiten Quartals ins Stottern geraten. Im April sank der
saisonbereinigte Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) für das
Verarbeitende Gewerbe gegenüber dem Vormonat von 49,0 auf aktuell
48,1 Zähler und notierte erneut unter der Wachstumsschwelle von 50
Punkten. Damit erzielt der wichtige Konjunkturfrühindikator die
schwächste Notierung seit Dezember vergangenen Jahres (46,0).
"Verglichen mit den vergangenen Monaten hatten die Unternehmen im
April eine weitaus geringere Kostenlast zu tragen. Sie profitierten
vor allem von den rückläufigen Einkaufspreisen, die so steil fielen
wie seit August 2009 nicht mehr", betonte Dr. Holger Hildebrandt,
Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf
und Logistik e.V. (BME), in Frankfurt.
"Der April war konjunkturell betrachtet eine Enttäuschung. Dies
äußerte sich auch im EMI, der überraschend schwach ausfiel", sagte
Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank
Hessen-Thüringen, dem BME. Es bleibe nur zu hoffen, dass der nächste
EMI wieder etwas mehr Optimismus reflektiere.
Nach Ansicht von DIHK-Chefvolkswirt Dr. Alexander Schumann
verfestigt der deutliche Rückgang des EMI das Bild eines schwachen
Jahresstarts mit gedämpften Aussichten für den weiteren
Jahresverlauf. Geduld und Ausdauer seien nötig, damit Wachstum und
Job-Motor wieder anspringen.
Der "Markit/BME-Einkaufsmanager-Index" (EMI) ist ein monatlicher
Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in
Deutschland. Der Index erscheint seit 1996 unter Schirmherrschaft des
Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME),
Frankfurt. Er wird von der britischen Forschungsgruppe Markit
Economics, London, erstellt. Der Index beruht auf der Befragung von
500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern der verarbeitenden Industrie in
Deutschland (nach Branche, Größe, Region repräsentativ für die
deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der EMI orientiert sich am Vorbild
des US-Purchasing Manager´s Index (PMI).
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