(ots) - Der ADAC lehnt die Forderung des SPD-Vorsitzenden
Sigmar Gabriel, auf den deutschen Autobahnen ein Tempolimit
einzuführen, ab. Entgegen den Äußerungen Gabriels wird bei einer
generellen Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h die
Verkehrssicherheit nicht verbessert. "Herr Gabriel irrt, wenn er die
Unfallstatistiken für seine Argumentation bemüht, das zeigen die
Erfahrungen vieler Länder, die ein allgemeines Tempolimit haben",
sagt ADAC Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker. Nach Angaben
des Clubs liegt die Zahl der Getöteten auf Autobahnen pro eine
Milliarde Kraftfahrzeugkilometer in Deutschland bei rund 1,8 - seit
Jahren mit fallender Tendenz. In Österreich, wo ein Tempolimit von
130 gilt, ist die Getötetenrate auf Autobahnen 1,5-mal höher als in
der Bundesrepublik.
Wie der ADAC weiter mitteilt, starben 2012 rund 3 600 Menschen im
Straßenverkehr, knapp elf Prozent davon auf Autobahnen. Hier wird
jedoch rund ein Drittel aller Fahrleistungen erbracht. Der Anteil der
Getöteten und auch der Schwerverletzten ist damit weit
unterdurchschnittlich. Auch beim Vergleich von Abschnitten mit
Tempolimit 120 bzw. 130 km/h mit Abschnitten ohne Beschränkungen
zeigt sich kein höheres Sicherheitsniveau auf den limitierten
Strecken. Knapp 40 Prozent aller Autobahnabschnitte in Deutschland
sind dauerhaft oder zeitweilig geschwindigkeitsbeschränkt.
Handlungsbedarf sieht der ADAC vielmehr bei den Landstraßen, auf
denen rund 60 Prozent aller Verkehrstoten zu beklagen sind. Schwere
Unfälle ereignen sich vor allem an besonders unsicheren Kreuzungen,
beim Ãœberholen oder aufgrund mangelhafter Sicherung durch
Leitplanken. Hier ist durch entsprechende Ausbaumaßnahmen und
Entschärfung von Unfallschwerpunkten das Sicherheitsniveau zu
erhöhen.
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