(ots) - Die Bundeswehr will nach ihrem Abzug aus Afghanistan
die Ortskräfte nicht im Stich lassen. "Wenn sie wirklich gefährdet
sind, weil sie mit uns zusammengearbeitet haben, helfen wir ihnen",
sagte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) den Zeitungen
der WAZ-Mediengruppe. "Für die Ortskräfte empfinde ich
Verantwortung", versicherte er.
Für die deutschen Streitkräfte sind rund 1300 Afghanen tätig,
meist als Ãœbersetzer, Fahrer, Wachpersonal. Wegen ihrer Kooperation
müssen sie Anschläge von den Taliban fürchten. Diese Ortskräfte
sollten laut de Maizière vordringlich in Afghanistan bleiben. "Da
haben sie eine wichtige Brückenfunktion in der Zukunft", erklärte er.
Über jeden Einzelfall müsse vor Ort entschieden werden, nicht in
Berlin.
Der Norden Afghanistans sei auch nach dem jüngsten Todesfall
sicherer als der Süden. Insgesamt bleibe die Sicherheitslage aber
labil. De Maizière: "Wir werden wohl auch nach 2014 kein wirklich
friedliches Afghanistan erleben".
Zur Mission im afrikanischen Mali erklärte er: "Ich kann mir
vorstellen, Transport und logistische Unterstützung wie bisher
fortzusetzen, dann aber im Auftrag der UN." Ob man dazu ein neues
Mandat des Bundestages brauche, "müssen wir noch klären".
"Sehr wenig" hält der Minister davon, Waffen nach Syrien zu
liefern. "Wir wissen nicht, wem wir die Waffen liefern und was die
damit machen würden", sagte er. Wörtlich fügte er hinzu: "Ich zweifle
an der Zuverlässigkeit der sogenannten Rebellen." Dass der
amerikanische und der russische Außenminister alle an einen Tisch
bringen wollten, sei für ihn "das erste richtige und wichtige Signal
seit Wochen."
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