(ots) - Historische Wahl
Respekt: Die Pakistaner geben nicht auf, und sie haben Mut. Auch
der blinde Hass und der Terror der Taliban haben die Menschen nicht
davon abgehalten, in Massen an die Wahlurnen zu gehen. Etwa 60
Prozent der Wahlberechtigten gaben ihren Stimmzettel ab - angesichts
der Terroranschläge mit Dutzenden von Toten und weit mehr als 100
Verletzten war dies alles andere als selbstverständlich.
Damit nicht genug, hat Pakistan eine historische Wahl erlebt. Zum
ersten Mal seit der Staatsgründung vor 66 Jahren gibt eine zivile
Regierung die Macht an eine demokratisch legitimierte Nachfolgerin
ab. Die Pakistaner, die immer wieder unter Militärherrschaft litten,
haben die Chance, ein neues Kapitel in ihrer Geschichte zu schreiben.
Grund zur Euphorie besteht gleichwohl nicht. Denn Pakistan leidet
nicht nur unter einer extrem schlechten Sicherheitslage, sondern ist
auch einer der ärmsten Staaten der Welt. Korruption, die wenig
produktive Wirtschaft und eine miserable Infrastruktur bremsen den
Aufschwung. Viele Stunden am Tag gibt es nicht einmal Strom.
Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, welch großes
Vertrauen die Wähler den Parteien schenken. Dem Wahlsieger Nawaz
Sharif ist Glück zu wünschen: beim wirtschaftlichen Aufbau, aber auch
bei der Stabilisierung der Region. Schließlich ist Pakistan Atommacht
und Nachbar des Dauerkrisenlandes Afghanistan. Die Aufmerksamkeit der
Weltöffentlichkeit ist Sharif gewiss.
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