(ots) -
- Appell an EU-Kommission und Bundesregierung
- Strafzölle schaden beiden Seiten
- Exportwirtschaft im Industrieland Deutschland braucht offene
Märkte
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnt vor einer
Eskalation des Konflikts im deutsch-chinesischen Handel. "Vor
Einleitung von Anti-Dumping-Verfahren gegen China sollten alle
Möglichkeiten ausgeschöpft werden, auf dem Verhandlungsweg Lösungen
zu finden", erklärte BDI-Präsident Ulrich Grillo am Sonntag zu den
jüngsten Handelsstreitigkeiten zwischen der EU und China.
Angesichts drohender Handelsstreitigkeiten appelliert der BDI an
alle Akteure, mehr zu tun, um die volkswirtschaftlichen Gewinne durch
Marktöffnungen zu sichern. "Die EU-Kommission muss prüfen, ob sie
wirklich genug auf dem Verhandlungswege unternommen hat. Wir
ermuntern die Bundesregierung, dabei nachdrücklich auf die Kommission
einzuwirken. Strafzölle schaden beiden Seiten", betonte Grillo.
"Die deutsche Industrie ist mit ihrem hohen Exportanteil auf
offene Märkte angewiesen. Weitere Schritte der Marktöffnung in China
und die faire Beteiligung europäischer Firmen an öffentlichen
Ausschreibungen in China würden viel zur Entschärfung der Situation
beitragen." Der für Ende Mai geplante Deutschland-Besuch des neuen
chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang wäre laut BDI ein
geeigneter Zeitpunkt, neue Signale der Marktöffnung zu setzen.
Mit 67 Milliarden Euro gingen im vergangenen Jahr gut sechs
Prozent der deutschen Exporte nach China. Nach Angaben des BDI
entfallen rund eine Million Arbeitsplätze auf den deutschen
Warenexport nach China. Der Anteil Chinas am deutschen Außenhandel
und an den Auslandsinvestitionen deutscher Unternehmen ist in den
letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Dies hat zu einer engeren
Verflechtung der Volkswirtschaften geführt. Davon haben beide Länder
mit ihren starken Industrien in hohem Maße profitiert.
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