(ots) - Zehntausende Tote, unendliches Leid, gewaltige
Zerstörungen in Syrien - und doch kein Ende in Sicht, von Frieden
ganz zu schweigen. Ein Patt. Aber der Eindruck trügt. Das Regime hat
sich in den vergangenen Monaten militärisch stabilisiert. Dank
massiver Hilfe seiner Verbündeten Iran und Hisbollah sowie
skrupelloser Lieferungen seines größten Waffenlieferanten Russland
sitzt Assad wieder fester im Sattel. Und wenn er schon nicht ganz
Syrien zurückerobern kann, dann doch wenigstens einen alawitischen
Rumpfstaat. Damit aber würde nicht nur Syriens staatliche Einheit
zerfallen, sondern auch das prekäre Ordnungssystem der Region. Die
zynische Entschlossenheit von Assad und seinen Verbündeten steht im
krassen Gegensatz zur Kraftlosigkeit des Westens, der nicht weiß, was
er will. Für dieses Zaudern mag man gute Gründe finden, aber es trägt
zur Radikalisierung eines Konflikts bei, der uns nicht egal sein darf
- aus moralischen Gründen und auch aus handfest politischen. Wer kann
denn glauben, dass uns dieser Hass und diese Gewalt nicht auch bald
in Europa erreichen?
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