(ots) - Der Gedanke an einen Unfall oder gar
Berufsunfähigkeit ist für viele Menschen ein Schreckgespenst. Der
Wunsch, sich vor diesen Risiken schützen, sorgt für ein üppiges
Produktangebot der Versicherer. Doch wie kann der Verbraucher die
Spreu vom Weizen trennen? Wie gut Service und
Preis-Leistungs-Verhältnis von 15 Filial- sowie acht
Direktversicherern tatsächlich sind, hat das Deutsche Institut für
Service-Qualität in einer Studie im Auftrag des Nachrichtensenders
n-tv untersucht.
Bei den Filialversicherern errang die Gothaer den Testsieg im
Segment Berufsunfähigkeitsvorsorge. Zweiter wurde Axa vor der
Württembergischen. Im Testfeld Unfallversicherungen ließ Axa die
Konkurrenz hinter sich. Auf den Plätzen folgen die Gothaer und
HUK-Coburg. Das Gesamtergebnis setzt sich aus den Aspekten Service-
und Leistungsanalyse zusammen.
Bei den Direktversicherern errang die Hannoversche Platz eins in
punkto Berufsunfähigkeit vor Asstel und Cosmos Direkt. Beim Produkt
Unfallversicherung sicherte sich Cosmos Direkt den Testsieg. Auf den
Podestplätzen landeten Asstel und HUK24.
Insgesamt die bessere Serviceleistung boten die Direktanbieter:
Sieben Unternehmen erhielten die Bewertung "gut", Cosmos Direkt sogar
ein "sehr gut". Dagegen kam Axa als bester Filialversicherer- wie elf
weitere Anbieter - nicht über ein "befriedigend" hinaus; drei
Anbieter kassierten ein nur ausreichendes Serviceurteil. Bei den
Direktversicherern wurden E-Mails nicht nur erheblich schneller
beantwortet, auch die Wartezeiten beim telefonischen Service waren
kürzer. So befanden sich Anrufer bei Filialanbietern im Schnitt fast
doppelt so lange in der Warteschleife wie bei Direktversicherern.
Und: Die Möglichkeiten der persönlichen Vor-Ort-Beratung ließen die
Versicherer mit Filialnetz oft ungenutzt. Beispielsweise erkundigten
sich im Rahmen von Filial-Gesprächen zum Thema Unfallversicherung
lediglich 13 Prozent der Berater nach dem Beruf der Testperson. "Es
ist erschreckend, dass die persönliche Beratung oft völlig
unzureichend auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden
ausgerichtet ist", kritisiert Markus Hamer, Geschäftsführer des
Deutschen Instituts für Service-Qualität.
Auch der Vergleich der Tarife offenbarte teils erhebliche
Unterschiede. Gravierend waren diese vor allem im Bereich der
Unfallversicherung: Während der günstigste Anbieter eine jährliche
Prämie von 99 Euro verlangte, betrug diese im Höchstfall mit 322 Euro
mehr als das Dreifache (Modellfall: 30-jähriger Bankkaufmann).
Insgesamt betrachtet lag die durchschnittliche Jahresprämie der
Direktversicherer bei 144 Euro, Filialanbieter verlangen im Schnitt
199 Euro. Große Preisdifferenzen zeigten sich auch im Bereich
Berufsunfähigkeit: Im Vergleich zwischen dem teuersten und dem
günstigsten Anbieter lag das Einsparpotenzial bei über 62 Prozent.
Mehr dazu: n-tv Ratgeber - Geld, Mittwoch, 22. Mai 2013, um 18:35
Uhr.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität analysierte im Auftrag
des Nachrichtensenders n-tv insgesamt 23 Anbieter von privaten
Risikoversicherungen. Basis der Studie mit insgesamt 788
Servicekontakten waren verdeckte Anfragen per Telefon und E-Mail
sowie eine umfassende Analyse des Internetauftritts. Soweit möglich
fanden darüber hinaus Test-Beratungen vor Ort statt. In Kooperation
mit dem Versicherungsanalysten Franke und Bornberg erfolgte zudem zum
Stichtag 1. April 2013 eine umfassende Bewertung der Beitragshöhen
und Leistungen der Versicherungsprodukte.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität verfolgt das Ziel, die
Servicequalität in Deutschland zu verbessern. Das Institut prüft
unabhängig anhand von mehrdimensionalen Analysen die
Dienstleistungsqualität von Unternehmen und Branchen. Dem Verbraucher
liefert das Institut bedeutende Anhaltspunkte für seine
Kaufentscheidungen. Unternehmen gewinnen wertvolle Informationen für
das eigene Qualitätsmanagement.
Veröffentlichung nur unter Nennung der Quelle: Deutsches Institut
für Service-Qualität im Auftrag von n-tv
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Markus Hamer
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