(ots) - Das ZDF veröffentlicht vor der Bundestagswahl im
September sein "Politbarometer" erstmals am Donnerstag vor der Wahl.
Ab 2014 wird dieses Modell grundsätzlich vor allen Bundestags-,
Landtags- und Europawahlen angewendet. Die bisher geltende
freiwillige Beschränkung, in der Woche vor einer bundesweiten Wahl
oder einer Landtagswahl keine Umfrageergebnisse zu veröffentlichen,
wird damit aufgehoben, kündigte ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut vor
dem Fernsehrat in Mainz an.
"Das Wählerverhalten hat sich massiv verändert. Wechselwähler
machen heute einen viel größeren Teil der Wählerschaft aus, und der
Wähler entscheidet sich immer später. Wir sehen uns daher in der
Pflicht, den Wähler mit einem aktuellen Stimmungsbild zu informieren
und ihn nicht wider besseres Wissen auf dem Stand veralteter
Informationen zu lassen", erklärte Bellut. Eine umfassende Auswertung
der Forschungsgruppe Wahlen habe ergeben, dass die bisher
unveröffentlichten, kurzfristigen Umfragen vor Wahlen deutlich
geringere Fehlerquoten aufwiesen als die letztveröffentlichten Daten
zehn Tage vor der Wahl.
Mit der geplanten Änderung will das ZDF den Zuschauern
bestmögliche, aktuelle Informationen bei maximaler Transparenz
bieten. Darum werden die Umfragen fundiert-redaktionell in die
Berichterstattung eingebettet. Die Neuerung beim "Politbarometer" hat
das ZDF bereits mit der ARD erörtert.
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